KarlKlaus von der, namhafter Afrikareisender, geb. auf
Kotzen in der
MarkBrandenburg,
[* 3] besuchte das
Gymnasium zu
Lüneburg,
[* 4] darauf die Kadettenschule in
Hannover
[* 5] und trat 1850 in hannöverschen Militärdienst, den er aber 1860 verließ,
um sich ausschließlich der Erforschung
Afrikas zu widmen. Auf
BarthsRat ging er nach
Sansibar,
[* 6] begann im
Oktober d. J. die
Reise von
Quiloa nach dem Nyassasee, ward aber durch die Treulosigkeit des arabischen
Führers seiner
Karawane
zur Umkehr genötigt. Im folgenden Jahr unternahm er mit
Thornton von
Mombas aus eine Expedition nach den Bergländern des
Kilima Ndscharo, bestimmte die
Höhe dieses vulkanischen
Schneebergs, nahm den
See Ipe auf und zeigte, daß
der den
See durchströmende Daffeta der Oberlauf des
Rufu oder
Pangani sei. Im
Oktober 1862 unternahm er in
Begleitung von O.
Kersten eine dritte
Reise und erstieg den
Kilima Ndscharo bis zur
Höhe von 4200 m, machte 1863 eine Seereise
längs der ostafrikanischen
Küste nach
Ibo,
KapDelgado und
Lamu in der Absicht, sich über
Réunion nach
Madagaskar
[* 7] zu begeben,
sah sich aber durch die politischen Wirren, welche auf letzterer
Insel ausgebrochen waren, veranlaßt, nach
Sansibar und von
dort nach
Europa
[* 8] zurückzukehren, wo er sogleich eine große Expedition zur Erforschung afrikanischer
Flüsse
[* 9] ausrüstete. Im
Oktober 1864 ging er über
Ägypten,
[* 10]
Aden
[* 11] und die
Seschellen nach
Sansibar und begab sich im Frühjahr 1865 mit
zwei aus
Europa in Segelschiffen herübergebrachten und in
Sansibar zusammengesetzten
Dampfern zur Dschubamündung.
Dort verlor
er leider den kleinern der
Dampfer, erreichte indes in dem größern 15. Sept.Berdera.
Als er aber die
Fahrt
auf dem
Fluß fortsetzte, erhielt das
Schiff
[* 12] 25. Sept. einen starken
Leck; der zum Verlassen desselben zwang.
Decken eilte mitLink,
um
Hilfe zu holen, nach
Berdera zurück, wurde dort aber von den
Somal ermordet; dasselbe
Geschick traf einen
Teil der zurückgebliebenen Mitglieder, so daß nur fünf
Europäer und sechs
Neger sich nach
Sansibar retten konnten. Das von
Decken gesammelte
Material wurde von Kersten im
Verein mit Fachgelehrten in dem Werk
»Baron K. K. von der DeckensReisen in
Ostafrika«
(Leipz. 1869-79) in 4
Bänden, von denen Bd. 1 und 2 den beschreibenden
Teil enthält, veröffentlicht.
*, 2) Auguste von der, Romanschriftstellerin, geb. zu Bleckede an der Elbe als Tochter eines hannöverschen
Justizamtmanns, trat erst in spätern Lebensjahren als Gattin des Majorsv. d. Decken, mit welchem sie nach 1866 in der Nähe von
Göttingen,
[* 13] dann in Meiningen
[* 14] lebte, und unter dem PseudonymA. von der Elbe hervor, errang aber mit ihren
phantasievollen und keineswegs alltäglichen Romanen rasch die Teilnahme größerer Leserkreise. Sie schrieb: »Chronika eines
fahrenden Schülers« (5. Aufl., Heidelb. 1886);
Ausdecken, Operation zur Verdrängung der Krystallen anhaftenden Mutterlauge durch reinere Flüssigkeiten. Sie
wird ausgeführt, indem die Krystalle in einem mit Seihboden versehenen Gefäße zunächst durch Abtropfen, soweit wie thunlich
ist, von Mutterlauge befreit werden, worauf auf die möglichst geebnete oberste Schicht Deckflüssigkeit
in kleinen Anteilen gegossen wird. Letztere verdrängt die anhaftende Mutterlauge und läßt die Krystalle gereinigt zurück.
Die Deckflüssigkeit ist entweder eine gesättigte Lösung der Krystalle oder reines Wasser. In vielen Fällen dient zweckmäßig
als erste Decke
[* 18] eine Lauge des zu deckenden Materials, welche selbst nicht vollkommen rein, aber jedenfalls
reiner als die zu deckendenKrystalle ist, um dann nach und nach mit immer reiner werdenden Flüssigkeiten vorzugehen. Das
Decken wird sehr beschleunigt, wenn
der Apparat in seinem untern Teile mit einem luftleeren Raume in Verbindung gesetzt wird. Im
größten Maßstabe wird das Decken angewandt bei der Fabrikation des Salpeters, des Chlorkaliums, der Ammoniaksoda
und des Zuckers.
Bei letzterer handelt es sich darum, die aus der Füllmasse abgeschiedenen Krystalle des Zuckers vom Sirup zu befreien und sie
damit zur Verwendung als Konsumzucker geeignet zu machen. Dies geschieht gegenwärtig allgemein mittels einer Centrifuge.
Als Deckflüssigkeit bedient man sich entweder des Deckkärsels, i. einer filtrierten
Lösung von reinem Zucker,
[* 19] die man in kleinen Anteilen so lange in die im Umlauf befindliche Trommel der Centrifuge gießt,
bis der ablaufende Sirup gleiche Reinheit wie das Klärsel hat, oder man wählt vollständig trocknen Wasserdampf, den man
in die Trommel einströmen läßt. Der Dampf
[* 20] wird gegen die Krystallschicht geschleudert, hier zu Wassertröpfchen
verdichtet, und diese bewirken alsdann die Verflüssigung und Verdrängung des Sirups, sodaß reiner Zucker in der Trommel
zurückbleibt.
Auguste von der, geborene Meyer, Romanschriftstellerin unter dem NamenA. von der Elbe, geb. in Bleckede
an der Elbe, trat erst nach dem Tode ihres Gatten, des hannov. Majors von der Decken (1875), schriftstellerisch
auf. Seit 1883 lebt sie in Hannover. Außer der wohlgelungenen «Chronika eines fahrenden Schülers» (6. Aufl., Heidelb. 1888;
s. Brentano, Clemens) sind hervorzuheben: «LüneburgerGeschichten» (Stuttg. 1883),
KarlKlaus von der, Forschungsreisender, geb. in Kotzen in Brandenburg, fand 1850 in dem Kadettenkorps
zu Hannover Aufnahme, trat 1853 in hannov. Militärdienste, schied aber Ende März 1860 aus dem Dienste,
[* 21] um sich der Förderung der Erdkunde
[* 22] zu widmen. Er schiffte sich von Hamburg
[* 23] aus nach Sansibar ein und begann von
Kilwa aus die Reise ins Innere bis Mesule, ward aber durch die Treulosigkeit des arab. Führers
zur Umkehr genötigt und langte im Jan. 1861 wieder in Sansibar an. Von besserm Erfolg begleitet war D.s zweite Expedition,
die er mit dem engl. Geognosten Thornton von Juni bis Nov. 1861 von Mombas aus nach dem Kilima-Ndscharogebirge unternahm. Hier
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