De
Quincey
(spr. kwinnssi),
Thomas, engl. Schriftsteller, geb. zu Greenhay bei
Manchester,
[* 2] Sohn eines wohlhabenden
Kaufmanns, der
frühzeitig starb, wurde zu
Bath erzogen, entlief mit 16
Jahren
heimlich nach
London,
[* 3] wo er in die bitterste
Not geriet, vollendete
von 1803 an in
Oxford
[* 4] seine
Studien und ließ sich dann zu
Grasmere in der
Seengegend nieder, wo er zu
Wordsworth, der
dort wohnte, in vertrauliche Beziehungen trat und der Schriftstellerei
zugeführt wurde.
Schon seine ersten
Versuche, Beiträge zum
»London
Magazine«,
dem er fortan ein treuer Mitarbeiter blieb,
hatten glänzenden
Erfolg.
Später (1832) siedelte er nach
Laßwade bei
Edinburg
[* 5] über, wo er sein übriges
Leben, zuletzt in
ziemlich dürftigen Umständen, verbrachte. Er starb in
Edinburg während eines Besuchs. Von seinen zahlreichen
Schriften, die sich über die verschiedensten Gegenstände verbreiten und sich stets durch vollendeten
Stil und geistvolle, wenn auch nicht immer gründliche Behandlung auszeichnen, sind als das bedeutendste seine
»Confessions
of an
English opium-eater« zu nennen, die 1821 im
»London
Magazine«, 1822 als
Buch erschienen und seitdem zahlreiche
Auflagen
erlebten.
Dieses ergreifende Werk, das in seiner Eigenartigkeit gewissermaßen eine neue Spielart litterarischer Erzeugnisse bildet, ist eine Art Autobiographie, da der Verfasser selber der Gewohnheit des Opiumessens schon von Oxford her eine Reihe von Jahren hindurch im stärksten Grad frönte (er genoß eine Zeitlang täglich 320 Gran) [* 6] und sich trotz alles Ankämpfens nie ganz davon befreien konnte. Ein Pendant dazu bilden die pathetisch beredten »Suspiria de profundis«.
Auch die »Autobiographical sketches« (1853) sind hier anzureihen. Seine sonstigen Schriften bestehen in Essays philosophischen, theologischen, und kritischen Inhalts (auch über deutsche Litteratur),
in Biographien, Erzählungen, Skizzen etc. und einigen nationalökonomischen Werken, z. B. »The logic of political economy« (1844), worin die Irrtümer Malthus' u. a. in der Anwendung von Ricardos Theorie des Wertes nachgewiesen werden. Gesamtausgaben seiner Werke erschienen wiederholt, zuletzt in 16 Bänden (Edinb. 1880).
Vgl. Page, Thomas De Q. His life and writings (2. Aufl., Lond. 1879, 2 Bde.);