Titel
Davies
(spr. dehwis), 1)
Sir
John, ausgezeichneter engl.
Jurist, Staatsmann und Dichter, geb. 1570 zu
Westbury in
Wiltshire,
am
Queen's
College zu
Oxford
[* 2] gebildet, studierte die
Rechte und trat nach einer bewegten
Jugend 1601 als Mitglied für Corf
Castle
in das
Parlament.
Jakob I. wurde ihm sehr gewogen und ernannte ihn zum
Solicitor, dann zum
Attorney
General
in
Irland; 1607 ward Davies
zum
Ritter geschlagen und 1612 zum Sprecher des ersten irischen
Parlaments ernannt. Nach
England 1615 zurückgekehrt,
sollte er das
Amt eines Oberrichters
(Lord chief justice) bekleiden, starb jedoch noch vor seiner
Installation,
vom
Schlagfluß getroffen, Als
Poet machte sich Davies
in seiner
Jugend durch ein Gedicht über die
Tanzkunst: »Orchestra«,
und ein andres über die
Unsterblichkeit der
Seele bekannt, das er
»Nosce te ipsum« überschrieb und 1599 der
Königin
Elisabeth
widmete. Eine Sammlung von Lobgedichten auf letztere erschien unter dem
Titel: »Hymns to Astraea«. Seine
Epigramme ließ die geistliche
Zensur verbrennen. Eine vollständige Sammlung seiner
Dichtungen, die sich durch elegante
Diktion
und Korrektheit auszeichnen, gab Grosart heraus (Lond. 1876, 2 Bde.).
2) John (Joannes Davisius), Philolog, geb. 1679 zu London, [* 3] studierte in Cambridge, wurde 1711 Geistlicher zu Fan Ditton, später Kanonikus zu Ely und Professor zu Cambridge, wo er starb. Wir verdanken ihm Ausgaben des Maximus Tyrius (Cambridge 1703), Cäsar (das. 1706 u. 1727), Minucius Felix (das. 1707 u. Glasgow. [* 4] 1805) und von mehreren philosophischen Werken Ciceros, auch eine Gesamtausgabe der »Opera philosophica« desselben (das. 1736, 6 Bde.).