Daumier
Honoré, franz. Zeichner und Karikaturist, geb. zu
Marseille,
[* 2] machte sich durch die von ihm im
»Charivari« erschienene Reihenfolge des
»Robert
Macaire« zuerst
einen
Namen. Seine
Darstellungen haben die possierlichen und lächerlichen
Szenen und
Vorfälle des
Tags,
Albernheiten an merkwürdigen
Leuten, die Kehrseiten von großen
Dingen, Modethorheiten zum Gegenstand. Die komische Seite des gemeinen Spießbürgerlebens
und das Lächerliche der individuellem
Natur wußte Daumier
scharf und kräftig, ja sogar oft brutal auszudrücken.
Bemerkenswert sind in dieser Beziehung: »Bons bourgeois«, »Pastorales«, »Locataires et propriétaires«, »Les papas«, »Les beaux jours de la vie« und seine »Représentants représentés«, eine Sammlung Karikaturporträte von etwa 100 Repräsentanten der Konstituante und Legislative, sowie auch seine »Idylles parlementaires«, Meisterstücke des drastischen politisch-satirischen Witzes, welche an die beste Zeit der griechischen Komödie erinnern. Die beiden letztern sind Früchte der 48er Revolution. Er starb in Valmondois. ¶
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Daumier
,
Honoré, franz. Zeichner.
Seine Biographie schrieb A. Alexandre (Par. 1888).