Bezirk im kolumbian.
StaatPanama,
[* 2] erstreckt sich vom
Golf von Darien oder
Uraba des
KaribischenMeers bis zum
Golf von
San Miguel des
StillenOzeans und ist ein dicht bewaldetes, regenreiches Hügelland, welches nirgends die
Höhe von 800 m zu
übersteigen scheint. Vom untern
Atrato aus führt ein nur 142 m hoher
Paß
[* 3] zum obern Tuira, einem 270 km
langen Zufluß des
Golfs von
San Miguel, der 170 km weit schiffbar ist. Das Land ist goldreich. Die einstigen spanischen Niederlassungen
sind meist von
Flibustiern zerstört worden, so daß das Gebiet 1870 nur 9594 Einw. zählte.
Stadt im nordamerikan.
StaatGeorgia, an der Mündung der Altamaha in den Atlantischen
Ozean, mit vorzüglichem
Hafen, vor
Ausdehnung
[* 4] der
Eisenbahnen zweiter Baumwollhafen der
Union, jetzt stiller
Ort mit (1880) 1543 Einw. Darien ist Sitz eines
deutschen
Konsuls.
Golf von, Busen des Antillenmeers zwischen Cartagena und Puerto Belo in Columbia.
[* 6] Derselbe
heißt im südl. Teil Golf von Uraba oder von Darien del Norte (im Gegensatz zum Golf SanMiguel oder von Darien del Sul, einer Bucht des
Golfs von Panama), dringt zwischen der Punta-Garibana und Kap Tiburon in südsüdöstl. Richtung tief ins
Land ein und bietet auf seiner Süd- und Westseite bis zur Bai von Caledonia das ganze Jahr hindurch sichere Ankerplätze, während
die Westseite in der Regenzeit nur kleinen Schiffen an einigen Stellen Schutz gewährt.
Die Umgebungen sind flach und meist sumpfig. Außer mehrern kleinern Flüssen nimmt er den Atrato (s. d.)
auf. Der Isthmus von Darien, lange als die zweckmäßigste stelle zur Ausführung eines interoceanischen Kanals angesehen, wird
von einer aus Syenit und Gneis bestehenden, 300 m hohen, bis 1000 m ansteigenden Cordillere durchzogen; der niedrigste Punkt
liegt zwischen Rio
[* 7] Tuira und dem Caquirri, Nebenfluß des Atrato, in 142-146 m Höhe. Gewaltige Wälder
bedecken die Abhänge. - Als die Spanier die Landenge betraten, wurde diesseit und jenseit der Cordillere nur eine einzige,
die Cueva-Sprache gesprochen.
Auch fand man dort noch nicht den Gebrauch vergifteter Waffen
[* 8] (wie bei den karibischen Stämmen am Golf von Uraba), sondern
nur Holzkeulen und Wurfspieße, die mit großer Sicherheit mittels eines Wurfbrettes geschleudert wurden.
Auf dem Fischfange beruhte an der Küste, auf dem Ackerbau im Binnenlande die Ernährung der Eingeborenen. Die Frauen trugen
eine Schnürbrust aus Goldblech mit getriebenen
[* 5]
Figuren und baumwollene Gewänder, die abwärts bis zu den Knöcheln fielen.
Die Männer dagegen, vollständig nackt, versteckten nur ihre Blöße in Muschelgehäuse oder, wenn sie
reich waren, in goldene Cylinder, welche an die Leibschnuren befestigt wurden. Ihre Wohnungen unterschieden sich wenig von
denen der Antillenbewohner. Nur in den Sümpfen des Atrato, Ähnlich wie noch heute am Orinoco, baute man geräumige Behausungen
in
die Wipfel der Mauritia-Palmen. Die Landschaften gehorchten kleinen Dynasten, Quebi oder Tiba geheißen,
auf welche in verschiedenen Abstufungen untergeordnete Häuptlinge folgten. Man fand bei ihnen einen Kultus der Sonne
[* 9] und des
Mondes und eine Art Priesterschaft. Die Eingeborenen waren, gleich denen des benachbarten Costa-Rica, zur Zeit der Entdeckung
reich an goldenen Schmucksachen.
[* 10] Funde aus neuerer Zeit sind nicht bekannt. Entdecker des Landes ist Vasco
Nuñez de Balboa, der zuerst mit einer kleinen Schar Spanier die Landenge überschritt und als erster Europäer das Gestade
des Stillen Oceans sah. -
Vgl. Davis, Interoceanic railways and canals (Washingt. 1866);
Pouchet und Sautereau, Examen comparatif
des divers projets de canaux interocéaniques par l’isthme de Darien (Par.
1876);
Wyse, A. Reclus und Sosa, Rapports sur les études de la commission internationale d’exploration de l’isthme américain
(ebd. 1879).