Dar
[* 2] es
-Salaam
(offiziell
Dar-es-Salâm), Hauptort von
Deutsch-Ostafrika, Endpunkt der Karawanenstraßen
aus dem südwestl.
Innern, nach
Bagamojo bedeutendster Handelsplatz, an der
Küste südlich von
Sansibar
[* 3] gelegen, hat 6000 E.,
einen vorzüglichen
Hafen mit ges
icherter Einfahrt, der die größten Seeschiffe aufzunehmen vermag, ist Sitz des kaiserl.
Gouverneurs sowie eines
Amtsgerichts für den
Amtsbezirk Dar es
-Salaam
, hat ein kaiserl. Postamt, telegr.
Verbindung mit
Saadani,
Pangani und
Tanga sowie (unterseeisch) mit
Sansibar und
Bagamojo (nach
Kilwa ist sie 1894 in
Bau).
Die noch im Entstehen begriffene Stadt, die nach einer Bauordnung vom Mai 1891 in
Straßen und Plätze nach europ.
Muster eingeteilt
ist, besitzt
gegenwärtig an größern Bauwerken: das Gouvernementsgebäude, ein
Fort und
Kaserne für
die Schutztruppe (6. Compagnie), ein Zollamt und
Krankenhaus,
[* 4] Wohn- und Warenräume der
Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft,
eine evang. und eine kath. Missionsstation. Der östl.
Teil des innern
Hafens verläuft weit südwärts in einen großen Mangrove-Sumpf, dessen verpestende
Ausdünstungen die Stadt
mit
Malaria-Fieberluft erfüllen. Dar
es-Salaam
ist hauptsächlich der Stapelplatz für den im
Süden gewonnenen
Kautschuk und Kopal. Der Wert der gesamten Ein- und Ausfuhr betrug 1889/90: 1654000 M. – Dar
es-Salaam
wurde 1885 vom
Sultan von
Sansibar der
Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft überlassen und blieb während des Araberaufstandes 1888 unausgesetzt
in deutschem
Besitz.