(Le).Ortsname im
Berner und
NeuenburgerJura, bezeichnet einen nach S., der
Sonne zu, exponierten Berghang, im
Gegensatz zum
Envers, dem nach N. schauenden Gehänge.
Der nicht immer leicht zu begehende
Pass geht den beiden
Cols des
Plines, seinen nächsten Nachbarn, parallel
und führt wie diese von der Ornyhütte zur Saleinazhütte (im schweizerischen Anteil am
Mont Blanc Massiv).
1150-1175 m. Waldung, 6 km lang und 500 m breit, von 300 ha Fläche;
zwischen
St. Immer und
Renan an dem nach S. schauenden, das Thal von
St. Immer im N. begleitenden und den S.-Abfall
der hier zwischen einer Höhenlage von 1150-1250 m schwankenden Hochfläche der
Freiberge bildenden Berghang.
Während zahlreiche Fusswege den Aufstieg erleichtern, führt nur eine einzige gute Fahrstrasse (St. Immer-Tramelan) längs
des Hanges zur Höhe; auf sie mündet der von Courtelary ausgehende Weg ein. Der Hang trägt eine Reihe von Einzelnamen: Forêt du Droit
n. St. Immer, Côte du Droit n. Cortébert und neuerdings Forêt du Droit n. Corgémont und Sonceboz-Sombeval.
Seine schönen Waldungen mit ihren hundertjährigen Tannen, die grünen Bergweiden, die frische und stärkende Luft gestalten
den Sonnenberg zu einer der schönsten Sommerfrischen.
Von der Station Tramelan der Linie Tavannes-Tramelan aus kann die Höhe des Sonnenbergs mit Leichtigkeit
erreicht werden. Die Frage der Erbauung einer Seilbahn St. Immer-Sonnenberg wird lebhaft ventiliert. Die Mehrzahl der Höfe
am Sonnenberg wird von Wiedertäufern bewirtschaftet, deren Ahnen zu Ende des 16. Jahrhunderts aus dem deutschen Kantonsteil
von Bern
(besonders aus dem Emmenthal) vertrieben worden sind und denen der Bischof von Basel
hier die freie Ansiedlung
gestattete.
Sie sind ihren alten Sitten und ihrer deutschen Muttersprache bis heute treu geblieben. In geologischer Hinsicht bildet der
Sonnenberg ein breites, später abradiertes Gewölbe aus oberm Jurakalk oder Malm mit schön ausgeprägtem Uebergang
aus seiner mergeligen Facies des Argovien in die koralligene Facies des Rauracien des n. Juragebirges.
Es wechseln mit einander ab pelagische Kalkmergel mit Schlammfacies (Pholadomyen, Goniomyen, Thracien, grosse Terebrateln
etc.) und Korallenkalkschichten (bei Eloies, Demeurances, CombeNicolas, Fontaines près Tramelan etc.). An der Basis der im s.
Abschnitte der Montagne du Droit (bei Courtelary, St. Immer etc.) sehr interessanten und fossilreichen Portlandschichten
trifft man an der Strasse St. Immer-MontCrosin (Wirtshaus) auf das südlichste Vorkommen der Mergel mit Ostrea (oder Exogyra)virgula. Auf den kieseligen und tonigen Argovienmergeln der Bergwiesen Arnica montana, auf der Höhe des Chenau de CortébertArctostaphylos uva ursi, hinter Mont CrosinNarcissus radiiflorus und Narcissus Pseudonarcissus ×radiiflorus;
überall auf allen feuchten Wiesen des SonnenbergsNarcissus Pseudonarcissus.