Delley
(Kt. Freiburg,
Bez. Broye).
502 m. Gem. u. Pfarrdorf, an
der Strasse
Saint Aubin-Portalban, auf den Höhen über
dem rechten Ufer des
Neuenburgersees; 1,5 km sö. der Dampfschiffstation
Portalban und 6 km nw. der Station
Domdidier der Linie
Lausanne-Payerne-Lyss. Telephon. Gemeinde, einen Teil des Weilers
Portalban Dessous inbegriffen: 62
Häuser, 337 kathol. Ew.;
Dorf: 42
Häuser, 232 Ew. Wein-, Tabak-, Getreide-,
Rüben- u. Kartoffelnbau; Futterbau und Milchwirtschaft.
Kirche zu St. Jacques und
Kapelle zu
St. Antoine de Padoue. Das Dorf ist gut gelegen und bietet von verschiedenen
Stellen aus
sehr schöne Aussicht. Pfahlbauten in der Nähe von
Portalban, Ueberreste aus der Römerzeit und dem frühen Mittelalter.
Zwischen
Saint Aubin und Delley
stand im 12. Jahrhundert auf heutigem Gemeindeboden von
Saint Aubin in
reizender Lage mit Fernsicht auf
Alpen,
Jura und
Neuenburgersee Dorf und
Herrschaft Asnens oder Agnens, das noch 1335 und 1374 bewohnt
war, dann aber vom Erdboden verschwand. Den genauen Zeitpunkt davon zu bestimmen, ist sehr schwierig. Ende des 15. Jahrhunderts
nehmen Glieder des Geschlechtes d'Agnens den Namen Delley
an, und heute noch leben in Frankreich Nachkommen
der dort seit dem 15. Jahrhundert ansässigen Familie Delley
-Agnens. Delley war alte
Herrschaft im Besitz der Familie Castella
aus Freiburg,
die es von den Schlossherren von
Estavayer zu
Lehen erhalten hatten.