Dalin
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Olof von, schwed. Dichter und Geschichtschreiber, geb. zu Vinberga in Halland, widmete sich erst der Medizin, dann der Philosophie und Geschichte, ward 1737 Bibliothekar des Königs, 1749 Lehrer des Kronprinzen, nachmaligen Königs Gustav III., 1755 Reichshistoriograph, 1756 verabschiedet und vom Hofe verwiesen, 1761 wieder zu ¶
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Gnaden angenommen und 1763 Kanzler des Hofs; starb 12. Aug. d. J. Er erwarb sich große Verdienste um die ästhetische Litteratur seines Vaterlandes, indem er den derben und schwerfälligen Ernst der bisherigen Dichter durch Scherz und eine leichte Darstellung verdrängte, nahm aber auch der schwedischen Sprache [* 3] durch Einmischung fremdartiger Wörter, Redensarten und Wendungen einen Teil ihrer eigentümlichen Kraft [* 4] und Fülle. Seinen Ruf begründete er 1733 durch die Zeitschrift »Den Svenska Argus« und sein episches Gedicht »Svenska friheten« (Stockh. 1742, 1755). Auch als dramatischer Dichter versuchte er sich mit der Tragödie »Brynhilda« und dem Lustspiel »Den afundsjuke«, in welch letzterm er eine gewisse Ähnlichkeit [* 5] mit Holberg verriet.
Seine kleinern Schriften erschienen unter dem Titel: »Vitterhets arbeten« (Stockh. 1761-67, 6 Bde.),
besser unter dem Titel: »Poetiska arbeten« (1756, 4 Bde.). Durch seine »Svea rikes historia« (Stockh. 1747 f., 3 Bde.; deutsch, Wism. 1756-64) legte er den Grund zu einer kritischen Behandlung der schwedischen Geschichte. Wichtig sind Botins »Anmärkningar« dazu. Eine neue Auswahl seiner Schriften erschien Stockholm [* 6] 1873.
Vgl. Warburg, Olof Dalin
(Stockh.
1884).