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dessen Leitung er die großen Shakespeareschen Rollen: [* 3] Richard III., König Lear, Shylock u. a., sowie Nathan und Mephistopheles studierte und spielte. 1838 trat an Seydelmanns Stelle in Stuttgart, [* 4] 1841 kam er ans Hoftheater in Hannover; [* 5]
1845 folgte er einem
Ruf nach
Berlin,
[* 6]
Seydelmann zu ersetzen, und feierte hier sein 50jähriges Schauspielerjubiläum.
Er starb in
Berlin. Döring
war eine für die
Bühne großartig begabte
Natur, aber seine
Triumphe wurden ihm zu leicht.
Sein Spiel hatte viel Extemporiertes: nur die Umrisse standen ihm fest, die Details belebte erst der Augenblick, wie sich dies bei wiederholten Darstellungen desselben Charakters zeigte. Unerschöpflich war er in Masken [* 7] und Tonarten, die fast immer die Erscheinung des Charakters deckten; seine mittelgroße [* 1] Figur und die unausgesprochene Klangfarbe seiner eben nicht großen Stimmmittel unterstützten seine Wandlungsfähigkeit. Aus dem reichen Verzeichnis seiner Schöpfungen nennen wir noch: Jago, Franz Moor, Carlos (»Clavigo«),
Tartüffe, Elias Krumm, Malvolio, Frosch, [* 8] Adam (»Der zerbrochene Krug«),
Alter Magister, Herzog Karl (»Karlsschüler«),
Just, Lindenwirt, Hans Lange, Leberecht Müller (»Störenfried«),
Tischlermeister Anton (»Maria Magdalena«).
Vgl. Wexel,
Th. Döring
als
Mensch und
Künstler (Berl. 1878).