(Blauprozeß), photograph. Kopierverfahren, bei welchem mit
Eisenchlorid getränktes und getrocknetes
Papier
unter einem
Negativ belichtet und dann mit rotem
Blutlaugensalz behandelt wird. Das
Eisenchlorid wird durch
das
Licht
[* 2] in
Eisenchlorür verwandelt, welches mit rotem
Blutlaugensalz
Berliner Blau
[* 3] gibt. Man erhält also ein blaues
Positiv.
Dies von
Herschel 1840 angegebene
Verfahren ist in der
Weise vereinfacht worden, daß man das
Papier mit rotem
Blutlaugensalz
und zitronensaurem Eisenoxydammoniak tränkt. Man erhält dann direkt ein blaues
Bild, welches durch
Waschen
mit
Wasser fixiert wird. Tränkt man
Papier mit gummihaltiger Eisenoxydsalzlösung, belichtet unter einem
Positiv und behandelt
mit gelbem
Blutlaugensalz, so erhält man wieder ein
Positiv. Diese
Methoden benutzt man vielfach zum
Kopieren von
Zeichnungen.
Vgl. Pizzighelli, Anthrakotypie und Cyanotypie
(Wien
[* 4] 1881).
(Blauprozeß), ein von John Herschel 1840 erfundenes photogr. Kopierverfahren. Herschel tränkte Papier
mit einer Lösung von Eisenchlorid, trocknete und belichtete es unter einem negativen Bilde. Das Eisenchlorid
wurde durch Wirkung des Lichts unter den durchsichtigen Stellen des Negativs zu Eisenchlorür reduziert, und dieses lieferte
durch Behandlung mit rotem Blutlaugensalz ein dunkelblaues Bild. Das Verfahren ist neuerdings dadurch vereinfacht worden, daß
man mit einer Mischung von citronsaurem Eisenoxydammonium und rotem Blutlaugensalz getränktes Papier
zum Kopieren benutzt; dieses liefert unmittelbar ein blaues Bild, das durch Waschen mit Wasser fixiert wird.
Das dazu nötige Papier ist jetzt Handelsartikel. Ein anderer Cyanotypprozeß besteht in der Präparation von Papier mit
einer gummihaltigen Eisenoxydsalzlösung, Belichtung desselben unter einem positiven Bilde und Entwicklung mit gelbem Blutlaugensalz.
Dieser Prozeß liefert von einem positiven Bilde (z. B. einer Zeichnung) wieder ein Positiv. Das erstere
Verfahren wird vielfach von Ingenieuren zur Herstellung von Lichtpausen verwendet, während das letztere, da es mehr
Schwierigkeiten bereitet, in der Praxis weniger gebräuchlich ist. -
Vgl. Pizzighelli, Anthrakotypie und Cyanotypie
(Wien 1881);
E.
Vogel, Photogr. Taschenbuch (Berl. 1891).