Custozza
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[* 2] Dorf in der oberital. Provinz Verona, [* 3] ¾ Stunden von Verona, geschichtlich berühmt durch zwei Siege der Österreicher. Den ersten erfocht Radetzky über die Sardinier unter König Karl Albert infolge dessen letzterer Mailand [* 4] und die ganze Lombardei aufgeben und einen Waffenstillstand schließen mußte. Der zweite fand statt. Die österreichische Armee unter Erzherzog Albrecht stützte sich auf das Festungsviereck und stand 85,000 Mann stark in und um Verona. Die Italiener unter General Lamarmora überschritten 22. Juni den Mincio mit zwei Armeekorps, ein drittes zwecklos bei Goito zurücklassend, während Cialdini mit einem vierten, stärkern Korps über den untern Po gegen die Etsch vordringen und Garibaldi mit seinen Freischaren in Tirol [* 5] einbrechen sollte. Kaum bemerkte Erzherzog Albrecht, daß die Italiener in ¶
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leichtsinniger Weise vorgingen und nicht einmal den nordwestlich von Villafranca (das sie ohne Widerstand genommen hatten) gelegenen
Höhenzug, auf dessen südöstlichem Abfall Custozza
und Somma-Campagna liegen, besetzt hatten, so nahm er 23. Juni diese wichtige Position
und griff am Morgen des 24. Juni den Feind auf der ganzen Linie an. Der Kampf dauerte in glühender Sonnenhitze
den ganzen Tag. Abends 7 Uhr
[* 7] war das italienische Heer trotz aller Tapferkeit geschlagen, seine letzte Position auf der Höhe von
Custozza
genommen, der Rückzug über den Mincio unvermeidlich. Der Verlust der Italiener betrug 8250 Mann, darunter 4350 Gefangene,
der der Österreicher 7850 Mann, darunter 2000 Gefangene. Infolge dieser Niederlage konnte der rechte Flügel
unter Cialdini seinen Übergang über den Po nicht ausführen. Die Österreicher beuteten indes den Sieg nicht aus, da sie zu
einer energischen Offensive zu schwach waren.