(spr. kömberländ),Fluß im nordamerikan.
StaatKentucky, entspringt an der Südostgrenze desselben in den
Cumberlandgebirgen, verfolgt westliche und südwestliche Hauptrichtung, tritt dann auf das Gebiet von
Tennessee und mündet nach einem
Laufe von 890 km bei Smithland in den
Ohio, nächst dem
Tennessee dessen größter Nebenfluß.
Er ist schiffbar für große
Dampfboote bis
Nashville und für
Boote von 15
Ton. noch weiter.
SeinFall, von der
Quelle
[* 2] bis an die
Mündung, übersteigt 350 m. In seinem obern
Lauf durchbricht er die von 426 m hohen Felsmassen eingeschlossene,
CumberlandGap genannte
Klause, welche von den
Unionisten unter Shackelford genommen wurde.
(spr. kömberländ), die nordwestlichste
GrafschaftEnglands, grenzt im
W. an das
Irische Meer, im N. an den
Solwaybusen und an
Schottland, im O. an
Northumberland und
Durham, im
S. an
Westmoreland und umfaßt 3926 qkm
(71,3 QM.). Es ist ein romantisches Gebirgsland, das im W. und
S. von den
Höhen und
Thälern der
Cumbrian Mountains (s. d., mit dem Scafell, 985 m) erfüllt, im O. von der
Penninischen Kette (mit dem
CroßFell, 892 m hoch) durchzogen wird. Zwischen beiden Bergmassen liegt eine
vom
Eden bewässerte, ziemlich fruchtbare
Ebene, welche sich nach dem Solwaybusen hinzieht und zum großen Teil das nördliche
Stück der
Grafschaft bildet.
Der
Eden, für kleine
Schiffe
[* 3] bis
Carlisle schiffbar, ist der Hauptfluß; auch der Unterlauf des schottischen
Esk gehört hierher.
Andre kleinere Küstenflüsse sind: der Duddon (westlich von
Furneß), der Irt,
Derwent und
Ellen, welche
sämtlich aus den Kumbrischen
Bergen,
[* 4] meist aus den zahlreichen
Seen derselben, kommen. Der bedeutendste der letztern, welche
die landschaftliche
Schönheit dieses Bergreviers wesentlich erhöhen, ist der Derwentwater (s. d.).
Der noch größere Ullswater liegt an der
Grenze von
Westmoreland.
Das Hauptvorgebirge ist St.
Bees. Die von starren Granitfelsen gegen das
Meer geschützte
Küste bildet zwei größere
Basen:
den
Solway (Mündung des
Eden) an der schottischen
Küste und die Duddonmündung an der
Grenze von
Lancashire. Das
Klima
[* 5] ist feucht,
kalt und nebelig, doch gesund. Die
Bevölkerung
[* 6] zählte 1881: 250,647
Seelen. Der
Boden ist an den
Gebirgen
steinig, in den
Thälern lehmig, überall schwer und streng zu bearbeiten. Dessenungeachtet sind die
Thäler gut angebaut;
im ganzem kommen 26 Proz. der Oberfläche auf Ackerland, 34 auf Weideland, 2,8
auf
Wald.
Man baut namentlich
Klee, Hafer,
[* 7]
Weizen,
Kartoffeln und
Gerste;
[* 8] das fehlende
Obst ersetzen die
Holz- und Moorbeeren,
die einen beträchtlichen Ausfuhrartikel bilden. Einträglich sind auch die
Viehzucht
[* 9] (besonders die der
Schafe)
[* 10] und die
Fischerei.
[* 11] Der Viehstand zählte 1884: 20,706
Pferde,
[* 12] 133,092
Rinder,
[* 13] 495,452
Schafe, 27,643
Schweine.
[* 14] Eigentümlich ist Cumberland, wie auch dem
benachbarten
Westmoreland, daß es in seinen Statesmen noch einen freien Bauernstand besitzt. Das Mineralreich
liefert
Steinkohlen (jährlich an 1,700,000
Ton., besonders an der Westküste, wo die
Gruben, 120-300 m tief, in beträchtlichen
Strecken unter das
Meer¶
mehr
führen), Eisen
[* 16] (90,000 T.), Blei
[* 17] (ca. 5000 T., in Alstonmoor), Silber, Zink, Schwefelerze, Kupfer
[* 18] und Graphit, dessen Gruben (besonders
in dem hohen und öden Thal
[* 19] von Borrowdale) den Keswicker und LondonerFabriken das Material zu den berühmten Bleistiften liefern.
Der Bergbau
[* 20] beschäftigt insgesamt 11,648 Menschen. Unter den zahlreichen industriellen Anstalten nehmen
die Baumwollfabriken (mit 3235 Arbeitern) den ersten Rang ein. Auch die Eisenindustrie (5026 Arbeiter) ist von Bedeutung sowie
auch die Leinweberei, weniger die Wollwarenfabrikation. Hauptstadt: Carlisle. - Cumberland war eine der äußersten Provinzen des römischen
Britannien, das von dem großen Piktenwall (s. d.), dessen Überreste man
noch von Carlisle bis Tynemouth gewahrt, gegen die Einfälle der nördlichen Völker geschützt wurde. Auch
findet man noch mehrere sogen. druidische Denkmäler, vor allen das »Longmey« und »Hergdhauters«.
(spr. kömberländ), Stadt im gebirgigen Westen des nordamerikan. StaatsMaryland, am Potomac, in der Nähe
ergiebiger Kohlen- und Eisengruben, hat Eisen- und Stahlwerke, lebhaften Verkehr und (1880) 10,693 Einw.
(spr. kömberländ), 1) Richard, engl. Moralphilosoph, geb. 1632 zu London, wurde 1691 Bischof von Peterborough;
starb 1718 daselbst. Cumberland ist in seinem Hauptwerk: »De legibus naturae disquisitio philosophica« (Lond.
1672, 3. Aufl. 1694), als Gegner von Hobbes aufgetreten, dessen egoistischem Selbsterhaltungstrieb er als Grundlage der Moral
die Thatsache entgegensetzt, daß der Mensch von Natur ein geselliges, zum Wohlwollen geneigtes Wesen und das Gesetz seiner Natur
zwar die Rücksicht auf das eigne, zugleich aber die Rücksicht auf das allgemeine Wohl sei, denn der
Weg des Einzelnen zu seinem ist nichts andres als der Weg aller zum gemeinsamen Wohl. Gesetz der Moral ist daher das Wohlwollen
als Naturgesetz des Menschen, das größte Wohlwollen aber die allgemeine Liebe, welche nicht nur alle vernünftigen
Wesen und Gott selbst umfaßt, sondern ohne welche kein Eifer für das menschliche Wohl möglich ist.
verdunkelten bald seine Bühnenstücke: »The brothers« und »The Westindian«
(1769),
und noch heute zählt letzteres zu den besten KomödienEnglands. Die vorzüglichsten seiner übrigen Lustspiele, die
ihm den Namen des englischen Terenz erwarben, sind: »The fashionable
¶
mehr
lover«, »The jew« (auf der deutschen Bühne durch Iffland und Devrient heimisch gemacht) und »The wheel of fortune«. Im Trauerspiel
versuchte er sich mit »The battle of Hastings«. Weniger Glück machte er in der epischen Poesie; auch seine Romane: »Arundel«
(1789),
»Henry« (1795) und »John of Lancaster« (2. Aufl. 1809) fanden die Anerkennung nicht, die sie wohl
verdienten. Seine spätern Schriften, außer den »Memoirs of his own life« (Lond.
1806-1807, 2 Bde.; neue Ausg., Philad.
1856),
fanden wenig Beifall; auch Theologisches ist darunter. Schätzbar ist sein »Observer« (zuerst
Lond. 1785; besser 1790, 5 Bde.),
der interessante Aufsätze über griechische Litteratur enthält, für
welche er sehr wahrscheinlich Bentleysche Papiere benutzt hat. Sein letztes Werk ist »Retrospection, a poem in familiar verse«
(1811).
(spr. kömmb’rländ), Richard, engl.
Philosoph, geb. 1632 zu London, wurde Prediger und starb als Bischof von Peterborough 1719. Er sucht die Moral auf das in der
Natur des Menschen gelegene Wohlwollen zu begründen, das durch Beförderung des allgemeinen Glücks auch das eigene befördert.
Sein philos. Hauptwerk ist «De legibus naturae disquisitio philosophica» (Lond. 1672; ins
Englische
[* 41] übersetzt ebd. 1727, ins Französische 1744).
(spr. kömmb’rländ), Richard, engl. Lustspieldichter,
Sohn des Bischofs von Kilmore (Irland) Denison Cumberland und Enkel R. Bentleys, geb. zu Cambridge, wurde, nachdem er dort
seine Studien vollendet hatte, Privatsekretär des Lord Halifax. Nach dem Sturze dieses Ministers benutzte
er seine Muße zu litterar. Arbeiten und ging, als jener Statthalter in Irland geworden war, mit nach Dublin. Nach England zurückgekehrt,
erhielt er eine Stelle im Handelsamt, die ihm Zeit für poet.
Arbeiten ließ. 1780 erledigte er Aufträge in Madrid und Lissabon, geriet aber, da ihm die Minister, mit
dem Ergebnis unzufrieden, die Auslagen (5000 Pfd. St.) vorenthielten, in Verlegenheiten. Die «Anecdotes
of eminent painters in Spain» sind eine Frucht dieser Reise. Er zog sich nach TunbridgeWells zurück, wo er bis zum Tode
sehr eingeschränkt lebte. Unter seinen zahlreichen Lustspielen zeichnen sich «The West-Indian», «The
fashionable lover» und «The wheel of fortune» aus. Sein Drama «The Jew» ward durch Seydelmanns Spiel auch in Deutschland bekannt.
Weniger gefielen seine Trauerspiele, z. B. «The battle of Hastings»,
und seine Romane«Arundel» (2 Bde., Lond.
1789),
«John of Lancaster» (2. Aufl., 3 Bde.,
ebd. 1809) und «Henry» (4 Bde.,
ebd. 1795). 1806‒7 veröffentlichte er «Memoirs of his own life» (2 Bde.,
ebd.). Sein «Observer» enthält Aufsätze über griech. Litteratur.