Csokonai
(spr. tschóckonaj), Michael, ungar. Dichter, geb. zu Debreczin, [* 2] wurde 1795 Lehrer am Gymnasium seiner Vaterstadt, gab aber diesen Posten wegen Kränklichkeit bald auf und ging nach Sárospatak, um sich der Rechtswissenschaft zu widmen. Später siedelte er nach Debreczin über, wo er fortan nur der Dichtkunst lebte und starb. Seine «Magyar-Musa» («Ungar. Muse», Preßb. 1797),
ein komisches Epos «Dorottya» («Dorothea», Großwardein [* 3] 1804),
«Anakreontische Lieder» (Wien [* 4] 1803),
«Oden» (ebd. 1805),
«Gelegenheitsgedichte» (ebd. 1806) und der «Frühling» (Komorn 1802),
nach
Kleists
Dichtung, verschafften ihm Berühmtheit.
Csokonai
ist ein echt volkstümlicher
Lyriker, dessen Lieder teilweise noch heute im Munde des
Volks leben. Márton gab seine «Gesammelten
Werke» (4 Bde.,
Wien 1813; 2. Aufl. 1816) und Domby
«C.s Leben und einige hinterlassene
Schriften»
(Pest
1817) heraus. Eine kritische
Ausgabe seiner Werke besorgte später
Franz
Toldy
(Pest 1846), sein Leben und seine Werke behandelten
Thom. Szana (ebd. 1869) und Jul. Haraszti (ebd. 1880). 1871 wurde ihm in Debreczin ein
Denkmal (von
Nik. Izsó) errichtet.