(spr. tschaki),GrafAlbin, ungar.
Kultus- und Unterrichtsminister, geb. zu Kronepach im
ZipserKomitat,
übernahm schon im 26. Lebensjahr die
Würde eines
Obergespans dieses
Komitats, welche er bis 1888 bekleidete. Wiederholt zum
Eintritt in das
Ministerium aufgefordert, entschloß er sich erst imSeptember 1888, das Unterrichtsportefeuille
zu übernehmen. Inzwischen hatte er aber im Magnatenhaus,
dem er durch
Geburt u.
Rang angehörte, auch eine bedeutsame politische
Thätigkeit entfaltet.
Mit der
Würde eines königlich ungarischen Obersttruchsessen verband er die
Stelle eines Vizepräsidenten dieses Magnatenhauses.
Als Unterrichtsminister
ist er hauptsächlich um die
Reform des mittlernUnterrichts im
Sinne der sogen.
Einheitsschule bemüht. Bemerkenswert ist auch seine
Reform der Kollegiengelderfrage an der
BudapesterUniversität und sein
Gesetzentwurf über die Kleinkinderbewahranstalten. Der
Erlaß vom in betreff der sogen. Wegtaufungen (s. d.)
hat eine heftige
Bewegung, namentlich unter dem niedern katholischen
Klerus, veranlaßt.
(spr. tschahki),GrafAlbin, ungar. Staatsmann, geb. zu Krompach im Zipfer
Komitat, übernahm kaum 26 J. alt als Obergespan die Leitung dieses Bezirks. Da er sich auf dem Gebiete der Verwaltung bald einen
Namen machte, spielte er in allen Enqueten, die in Angelegenheit der Verwaltungsreform einberufen wurden,
eine hervorragende Rolle; später beschäftigte er sich eingehend mit der Reform des Oberhauses und mit den Vorarbeiten zu
dem Gesetzentwurf über die Reform der Municipien und veröffentlichte in den Tagesblättern zahlreiche Artikel über Verwaltungsfragen.
Als Obersttruchseß ist er Mitglied des Magnatenhauses, wo er der staatsrechtlichen Kommission und dem
obersten Disciplinargericht angehörte. Anfang 1888 wurde Csáky zum zweiten Vicepräsidenten des Magnatenhauses und
im September desselben Jahres zum Minister für Kultus und Unterricht ernannt. Er führte sein Amt in durchaus liberalem Sinne,
wie er dies bei der Frage der sog. Wegtaufungen (s. d.),
der konfessionslosen Kinderbewahranstalten und der Einführung der Civilehe bewies; durch sein ebenso kluges
als energisches Auftreten gegen den kath. Klerus hat er sich die Sympathie der Liberalen erworben.
*, GrafAlbin, behielt sein Portefeuille auch unter dem Ministerpräsidenten Wekerle (Nov.
1892), trat aber bei der Umbildung des Kabinetts im Juni 1894 zurück.