Crocus
L.
(Safran),
Gattung aus der
Familie der Iridaceen, Knollengewächse mit linealen, rinnigen, in der Mitte mit
weißem
Streifen gezeichneten, gleichzeitig mit oder nach den
Blüten sich entwickelnden Blättern, unmittelbar aus der dichten,
netzfaserigen Zwiebelknolle hervorkommenden, langröhrigen, trichterförmigen
Blüten und erst während
der
Reife über den
Boden tretender, papierartiger, vielsamiger
Kapsel. Etwa 50
Arten in Südeuropa, Westasien,
Mauretanien. Crocus
sativus
L. (echter
Safran, Herbstsafran, s. Tafel
»Arzneipflanzen
[* 2] II«),
mit niedergedrückt kugeligen Knollen, [* 3] sehr schmalen, linienförmigen, am Rand umgerollten, dunkelgrünen Blättern, die mit der Blüte [* 4] zugleich oder etwas früher hervortreten; die Blüten sind kurz gestielt, lilafarben, die Narben von der Länge des Perigons, später herabhängend, fast flach, nach oben allmählich und wenig erweitert, fein gekerbt. Der Safran stammt wahrscheinlich aus Kleinasien und Persien [* 5] und wird in Asien [* 6] und Europa [* 7] vielfach kultiviert. Die Pflanze gedeiht in leichtem, humusreichem Boden in warmen Gegenden, besonders auf südlichen sanften Abdachungen, so weit, wie der Weinstock noch süße Früchte bringt. Die Ernte [* 8] beginnt im Herbst, wenn die ¶
mehr
Blüten vollkommen entwickelt sind, wobei man aus den gepflückten Blüten die drei Narben ohne den gelben Griffel auslöst.
Sie bilden getrocknet den Safran (s. d.) des Handels. Von Herbstkrokus werden als Zierpflanzen kultiviert: Crocus
iridiflorus Heuf.,
aus Griechenland,
[* 10] mit blauer Blüte;
Crocus
nudiflorus Smith, aus dem Orient, mit blaßblauer Blüte;
Crocus
speciosus
Bieberst., aus Taurien, mit dunkelblauer Blüte.
Viel verbreiteter sind die Frühlingskrokus, besonders Crocus
vernus Smith, mit
violettblauen oder weißen Blüten, aus Südeuropa, und der gelbe Safran, Crocus
luteus Lam., mit schönen, großen, dottergelben,
glockenförmigen Blumen, aus Taurien, Crocus
variegatus Hoppe, mit blaßblauen Blüten, aus dem Litorale, Crocus
versicolor Kerr.
^[richtig: Ker.], mit weißen und blauen Blüten, aus Südeuropa, etc. Diese Arten und zahlreiche Varietäten werden besonders
als Einfassung der Blumenbeete oder truppweise am Rande der Strauchgruppen und in Rasenflächen gepflanzt, auch benutzt man
sie häufig zum Treiben im Winter.