Coulmiers
(spr. kulmjeh), Ortschaft
ca. 20 km nordwestlich von der Stadt
Orléans,
[* 2] bekannt durch das
Gefecht, welches
daselbst zwischen den
Franzosen unter
Aurelle de Paladines und den
Bayern
[* 3] unter
v. d.
Tann stattfand. Da
v. d.
Tann, der
bis dahin mit dem 1. bayrischen
Armeekorps
Orléans besetzt hielt, fürchten mußte, von der neugebildeten,
weit überlegenen französischen Loirearmee, welche bei
Beaugency auf das rechte
Ufer der
Loire gegangen war, abgeschnitten
zu werden, verließ er in der
Nacht vom 8. zum 9. Nov. die Stadt und nahm seine
Stellung bei Coulmiers
, wo er am
Morgen des 9. Nov. angriffen wurde.
Trotz der fast doppelten Zahl der Feinde hielten die Bayern fast den ganzen Tag über stand. Gegen Abend zog sich v. d. Tann, ohne vom Feind belästigt zu werden, nach St.-Peravy und am 10. nach Toury zurück, wo er sich mit der von General Wittich befehligten 22. Infanteriedivision und der 4. Kavalleriedivision vereinigte. Der Verlust betrug auf deutscher Seite 54 Offiziere und 1112 Mann, auf seiten der Franzosen nach ihren eignen Angaben 1500 Mann. Doch fiel nach der Schlacht noch eine Munitionskolonne mit zwei Geschützen in die Hände der Franzosen, und in dem aufgegebenen Orléans blieben 1000 kranke und verwundete Deutsche [* 4] zurück.