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Im J. 1813 befehligte er zwei Divisionen vom rechten Flügel Gyulays, focht rühmlich bei Dresden [* 3] und Kulm, ward deshalb Feldzeugmeister und kommandierte bei Leipzig [* 4] das 1. österreichische Armeekorps. Im J. 1815 stand er an der Spitze eines Armeekorps am Oberrhein und in Burgund, war dann Adlatus des kommandierenden Generals in Böhmen [* 5] und hierauf in Steiermark; [* 6] starb in Wien. [* 7]
5)
Franz de
Paula,
Reichsgraf von Colloredo
-Wallsee, geb. trat frühzeitig in die
Armee und ging dann zur diplomatischen
Laufbahn über, war 1843-47 Gesandter
Österreichs in
Petersburg,
[* 8] 1848 eine Zeitlang
Bundespräsident zu
Frankfurt,
[* 9] 1852-56 Gesandter
in
London,
[* 10] dann
Botschafter in
Rom.
[* 11] Im Juli
1859 von dort abberufen, wohnte er als erster österreichischer
Bevollmächtigter der Friedenskonferenz in Zürich
[* 12] bei, starb aber hier plötzlich während der
Verhandlungen Mit ihm erlosch
die
Linie Colloredo
-Wallsee im Mannesstamm.
6)
Franz de
Paula Gundaccar II.,
Fürst Colloredo
-Mansfeld, Sohn von Colloredo
4), geb. zu
Wien, trat 1824 als
Kadett in die
Armee, rückte bis zum
Generalmajor auf, befehligte 1848 erst zu
Triest,
[* 13] dann zu
Theresienstadt
eine
Brigade, war dann bei Unterdrückung des
Aufstandes zu
Prag
[* 14] im Juni d. J. thätig, nahm im
Oktober 1848 an der
Einschließung
Wiens teil, machte mit seiner
Brigade den ungarischen
Feldzug mit und kämpfte namentlich in der
Schlacht
bei
Kapolna und vor
Komorn. Zum
Feldmarschallleutnant ernannt, suchte er sich auf der
Insel Schutt zu halten und blieb dann bei
dem Zernierungskorps vor
Komorn. Nach dem ungarischen
Feldzug erhielt er im
Oktober 1850 den Oberbefehl
über das 2.
Armeekorps. Er starb zu
Gräfenberg i. Schl.
7)
Joseph
Franz
Hieronymus,
Fürst von Colloredo
-Mansfeld, österreich. Staatsmann, geb.
Sohn des durch seine menschenfreundlichen Bemühungen um den Wohlstand
Niederösterreichs bekannten
Grafen
Ferdinand Colloredo
(gest.
1848), trat in die
Armee, avancierte zum
Major, erbte 1852 von seinem
Vetter
Franz de
Paula Gundaccar (s.
vorigen) den Fürstentitel und bedeutende Fideikommißherrschaften, ward 1857
Kämmerer, 1859
Präsident der Staatsschuldentilgungs-Kommission, 1860 Mitglied
des verstärkten
Reichsrats, 1861 des
Herrenhauses, war 1861-67
Landmarschall des niederösterreichischen
Landtags, 1867 Mitglied
des böhmischen
Landtags und 1868-69
Präsident des
Herrenhauses. Colloredo
gehört zu den treuesten und einflußreichsten
Anhängern der Verfassungspartei. -
Sein ältester Sohn,
Graf
Hieronymus
Ferdinand
Rudolf, geb. diente erst in einem
Husarenregiment, widmete sich dann der Bewirtschaftung einiger
Güter in
Böhmen und war 1875-78 Ackerbauminister im verfassungstreuen
Ministerium
Auersperg. Er starb auf einer Badereise.