Titel
Clouet
(spr. kluä), 1)
François, franz.
Maler, Sohn des niederländischen Malers
Jean Clouet
, der sich
zu
Tours
[* 3] und dann zu
Paris
[* 4] niedergelassen. Dieser wurde nach seinem Vornamen
Janet (eigentlich Jehannet) genannt, welcher
Name
auf den Sohn überging.
François ward um 1510 zu
Tours geboren, erhielt 1541 das französische
Bürgerrecht und war Hofmaler
Franz' I.,
Heinrichs II. und
Karls IX. Er starb um 1572. Seine Hauptwerke sind: das Bildnis der
Katharina
von
Medicis mit ihren vier
Kindern, zu
Howard
Castle in
England, und das Bildnis
Karls IX., im
Belvedere zu
Wien,
[* 5] beide lebensgroß
und in ganzer
[* 1]
Figur.
Das
Louvre zu
Paris besitzt die Bildnisse
Karls IX. und der
Elisabeth von
Österreich.
[* 6] Eine Sammlung von 88
mit
schwarzer und roter
Kreide
[* 7] gezeichneten Bildnissen von Mitgliedern des französischen
Hofes befindet sich in
Howard
Castle. Clouets
Gemälde tragen deutlich die
Spur seiner niederländischen Abkunft
an sich; sie sind sehr fein ausgeführt, mit vorherrschend
silbergrauem
Ton, der die Modellierung des
Fleisches etwas platt erscheinen läßt. Mit
Holbein,
[* 8] dem seine
Bilder häufig zugeschrieben werden, kann er sich übrigens nicht messen.
2) Clouet
(auch
Clouwet, Clowet),
Peter, niederländ. Kupferstecher, geb. 1606 zu
Antwerpen,
[* 9] besuchte.
Italien
[* 10] und
Frankreich und
kehrte dann in seine Vaterstadt zurück, wo er 1677 starb. Seine besten
Blätter sind:
Herodias mit dem
Haupt
Johannis des Täufers, der Lusthof der
Venus, der
Tod des heil.
Antonius, die
Kreuzabnahme, St.
Michael, der den
Teufel bekämpft,
alle nach
Rubens;
die heilige Jungfrau reicht dem Kinde die Brust, nach van Dyck;
eine Gesellschaft bei Tisch, nach Diepenbeeck, etc. Mit gleichem Erfolg stach er Porträte, [* 11] Historien und Landschaften;
Clouet
Bloemaerts Einfluß ist darin
sehr erkennbar.
3) Albert, Kupferstecher, Neffe des vorigen, geb. 1624 zu Antwerpen, bildete sich in Rom [* 12] unter Bloemaert und lebte lange hier; starb 1687 in Antwerpen. Das beste seiner Blätter historischen Inhalts ist die Empfängnis der heiligen Jungfrau nach P. da Cortona. Besonders aber hat er eine Menge Bildnisse gestochen.