Clerfait
(spr. klärfä,
Clairfayt),
Karl
Joseph de Croix,
Graf von, österreich.
Feldmarschall, geb. auf
Schloß Bruille im
Hennegau, avancierte im Siebenjährigen
Krieg zum Obersten, focht 1788 und 1789 im Türkenkrieg als
Feldmarschallleutnant
und ward 1790, in welchem Jahr er die
Türken bei
Kalafat (27. Juli) schlug, zum
Feldzeugmeister befördert. Im J. 1792 warf er
mit
Beaulieu die
Franzosen aus den
Niederlanden zurück, nahm an der
Einnahme von
Longwy und
Verdun
[* 2]
Anteil,
bemächtigte sich 1. Sept. des wichtigen
Postens bei
Stenay, deckte den
Rückzug des
Herzogs von
Braunschweig
[* 3] nach
Koblenz
[* 4] und erhielt
dann in den
Niederlanden statt des
Herzogs
Albert von
Sachsen-Teschen das
Kommando gegen
Dumouriez. Am überfiel er
die
Franzosen bei
Aldenhoven, zwang sie zur Aufhebung der Belagerung von
Maastricht
[* 5] und entschied 18. März bei
Neerwinden den
Sieg. 1794 schlug
er in
Flandern mehrere
Angriffe der Feinde zurück, konnte aber nach der
Schlacht bei
Fleurus, die
Prinz
Koburg
[* 6] verlor, den Feind
nicht mehr aufhalten. In
Koburgs
Stelle eingerückt, führte er die
Armee in
Ordnung über den
Rhein zurück. 1795 erhielt
er als Reichsfeldzeugmeister den Oberbefehl über die österreichische und
Reichsarmee am
Mittel- und
Niederrhein. Als im
Herbst
Jourdan bei
Düsseldorf
[* 7] und
Pichegru bei
Mannheim
[* 8] über den
Rhein drangen, warf sich Clerfait
auf erstern, schlug ihn 10. Okt. bei
Höchst und warf ihn über den
Rhein zurück; hierauf eilte er nach
Mainz,
[* 9] das von 70,000
Franzosen eingeschlossen war, eroberte
die für unüberwindlich gehaltenen
Verschanzungen und trieb den Feind über
Ingelheim gegen
Bingen
[* 10] und über
Oppenheim bis
Alzey
zurück. Auf einen Winterfeldzug nicht eingerichtet,
schloß er 21. Dez. einen
Waffenstillstand und kehrte
im
Januar 1796 nach
Wien
[* 11] zurück. Wegen Zwistigkeiten mit dem
Minister
Thugut in betreff des
Waffenstillstandes und zufolge des
Tadels, viel zu wenig rasch die
Initiative ergriffen zu haben, erhielt
er den Oberbefehl nicht wieder und trat in den
Hofkriegsrat,
starb jedoch allgemein geachtet schon von der Stadt
Wien durch ein würdiges
Grabmal geehrt.