Cisalpinische
Republik, der am vom General Bonaparte proklamierte, aus der Cis- und Transpadanischen Republik gebildete und von Österreich [* 2] im Frieden von Campo Formio anerkannte italienische Staat, umfaßte die Lombardei mit Mantua, [* 3] Bergamo, Brescia und Cremona, Verona [* 4] und Rovigo, das Herzogtum Modena, die Fürstentümer Massa und Carrara und die Legationen Bologna, Ferrara [* 5] und Mesola nebst der Romagna, seit dem 22. Okt. d. J. auch noch das Veltlin mit Bormio und Chiavenna vom schweizerischen Kanton Graubünden, [* 6] im ganzen einen Flächenraum von 43,000 qkm (771 QM.) mit 3½ Mill. Einw. Sitz des Direktoriums von 5 Mitgliedern und der Gesetzgebenden Versammlungen, eines Rats der Alten von 80 und eines Großen Rats von 160 Mitgliedern, war Mailand. [* 7]
Durch ein Schutzbündnis und einen Handelsvertrag war die eng cisalpinische Republikeng
mit
Frankreich verbunden,
dessen
Truppen das Land besetzt
hielten.
Bonaparte ernannte die ersten
Direktoren. Die Errungenschaften der französischen
Revolution wurden
sofort auf den neuen
Staat ausgedehnt. Im Mai 1799 durch die
Siege der
Russen und
Österreicher aufgelöst, von
Bonaparte 1800 nach
seinem
Sieg bei
Marengo
[* 8] wiederhergestellt, erhielt die eine cisalpinische Republikeine
neue
Verfassung, indem ein
Rat
(Consulta) von 50 Mitgliedern und
eine vollziehende Behörde (Governo) von 9 Mitgliedern eingesetzt wurden.
Seit dem 6. Sept. d. J. durch Hinzufügung des novaresischen und tortonesischen Gebiets vergrößert, ward sie im Lüneviller Frieden von Österreich aufs neue anerkannt, nahm den Namen Italienische Republik an, wählte Bonaparte zu ihrem Präsidenten und Franz Melzi d'Erile zum Vizepräsidenten und wurde in 13 Departements eingeteilt, erreichte aber ihr Ende, als der Kaiser Napoleon I. die ihm von einer Deputation der Republik überreichte Krone des Königreichs Italien [* 9] annahm, das bis zur Vertreibung der Franzosen aus Italien 1814 bestand.