Titel
Chodzko
,
1) Ignacy, poln. Dichter, geb. 1795 zu Zabloczyzna
in
Litauen, studierte zu
Wilna
[* 2] und schrieb zuerst
Oden und anakreontische
Lieder im »klassischen
Stil«.
Später
veröffentlichte er eine
Reihe von trefflichen Schilderungen der litauischen Zustände, welche unter den
Titeln: »Obrazy litewskie«
(Wilna, 1847-62, 13 Bde.) und »Podania
litewskie« (das. 1852-58, 4
Serien) erschienen, und unter denen der »Dworzec mego dziatka« den
meisten Anklang fand. Chodzko
starb Eine
Biographie des Dichters schrieb
Kondratowicz
(Wilna 1861).
2)
Leonard, poln. Schriftsteller, geb. zu Oborek an der
Beresina,
Gouvernement
Wilna, studierte in
Wilna, wurde 1819
Sekretär
[* 3] des
Fürsten
Oginski, mit
dem er große
Reisen machte, und
ließ sich 1826 in
Paris
[* 4] nieder. In der
Julirevolution (1830) focht er auf seiten der
Liberalen und ward
Lafayettes
Adjutant. Zuletzt war er Bibliothekar im Unterrichtsministerium. Er starb in
Poitiers. Chodzko
veröffentlichte
in polnischer und französischer
Sprache
[* 5] eine große Anzahl biographischer, historischer und geographischer
Schriften, unter
denen »La Pologne historique, littéraire, monumentale et pittoresque«
(Par. 1835-47, 3 Bde.) und seine illustrierte
»Histoire populaire de la Pologne« (das. 1835) zahlreiche
Auflagen erlebten.
3) Alexander, poln. Schriftsteller, geb. zu Krzywicze in Litauen, studierte zu Wilna, wo er innige Freundschaft mit Mickiewicz schloß, darauf an der orientalischen Akademie zu Petersburg, [* 6] war dann 1829-41 russischer Konsul in der persischen Stadt Rescht am Kaspischen Meer und begab sich von ¶
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da nach Paris, wo er 1857 an Mickiewicz' Stelle die Professur der slawischen Litteratur am Collège de France erhielt, die er
bis 1884 bekleidete. Chodzko
veröffentlichte 1829 romantische Balladen und Übersetzungen neugriechischer Gedichte, die poetische
Erzählung »Derar«, Übersetzungen persischer Romane und Dramen (»Théâtre persan«, Par. 1878) sowie altslawischer Legenden (»Légendes
slaves du moyen-âge«, das. 1859),
ferner in französischer und englischer Sprache wissenschaftliche Werke über persische Poesie und Grammatik sowie auch eine Reihe slawistischer Werke, worunter die »Grammaire paléoslave« (das. 1869) und die »Études bulgares« (das. 1875) die wichtigsten sind.