Chmielnicki
,
s. Chmelnizkij.
Chmielnicki
3 Wörter, 29 Zeichen
Chmielnicki,
s. Chmelnizkij.
poln. Chmielnicki, Bogdan, der Urheber des Kosakenaufstandes gegen Polen, geb. 1593 in der Ukraine als Sohn eines poln. Edelmanns, zeichnete sich früh durch Mut und Tapferkeit unter den Kosaken so aus, daß diese ihn nach ihrer Niederlage bei Kumejki 1638 an den poln. König Wladislaw IV. mit der Erklärung sandten, daß sie sich der Herrschaft der Polen von neuem unterwürfen. Aber persönlich durch die Gewaltthätigkeit eines poln. Starosten gereizt, und um seinem Ehrgeiz zu genügen, wiegelte er das ganze den Polen unterworfene Kosakenland auf; es gelang ihm ein großes Heer zusammenzubringen, mit dem er die Polen in den Schlachten [* 3] bei Korsun, wo er den poln. Hetman Potocki selbst gefangen nahm, und bei Pilawce besiegte; darauf verheerte er mit seinen Scharen Volhynien, Podolien und Rotrußland und drang bis Lemberg [* 4] und Zamosc vor. Nach Wladislaws IV. Tode (1648) bot der König Johann Kasimir, an allem Widerstande gegen Chmelnizkij verzwei-
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
felnd, diesem selbst die Würde eines Hetmans der Kosaken unter poln. Oberhoheit an; doch erlangten die Kosaken in den Unterhandlungen die ersehnten Freiheiten nicht, und es kam zu neuen Kämpfen. Als endlich das Kosakenheer bei Beresteczko von den Polen besiegt wurde, unterwarf sich 1654 Chmelnizkij mit seinen Kosaken dem russ. Zaren Alexej Michailowitsch. Hieraus entspann sich ein Krieg zwischen den Russen und Polen, der mit dem Frieden zu Andrussowo (s. d.) schloß. Chmelnizkij starb 1873 wurde Chmelnizkij, dem «Befreier Südrußlands», eine Reiterstatue in Kiew [* 6] errichtet.
Vgl. Kostomarow, Bogdan Chmelnizkij (2 Bde., Petersb. 1859). -
Sein Sohn, Georg Chmelnizkij, wurde 1660 auf Betreiben Rußlands von einigen Kosakenstämmen zum Hetman gewählt gegen den Hetman Wychowski, der im Vertrage zu Hadziacz die Kosaken wieder mit dem Mutterlande vereinigt hatte. Aber auch Chmelnizkij suchte die noch Abtrünnigen wieder dem Mutterlande zuzuführen, geriet nun mit den Russen in Streit, wurde bei Kaniew 1662 besiegt, setzte trotzdem den aussichtslosen Kampf fort und fand in demselben seinen Tod.
Nikolai Iwanowitsch, russ. Dramatiker, geb. 22. (11.) Aug. 1789, war 1829 Civilgouverneur von Smolensk, 1837 von Archangel, nahm 1838 seinen Abschied und starb 20. (8.) Sept. 1845 in Petersburg. [* 7]
Von seinen Werken, meist Lustspielen, sind die bedeutendern: «Der Schwätzer», «Luftschlösser», «Der Unschlüssige», «Die Quarantäne», «Die Schauspieler unter sich», «Der russ. Faust», ferner das histor.
Lustspiel «Ein Zarenwort» und das histor.
Drama «Zenobius Bogdan Chmelnizkij, oder die Einverleibung Kleinrußlands».
Seine sämtlichen Werke erschienen in 3 Bänden (Petersb. 1849).