Chlorbaryum
,
s. v. w. Baryumchlorid.
Chlorbaryum
95 Wörter, 790 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Chlorbaryum,
s. v. w. Baryumchlorid.
Chlorbaryum
(Chlorbaryum
, Baryum chloratum); bildet nur in Verbindung mit Kristallwasser einen Handelsartikel, nicht
im wasserfreiem Zustande. Dieses wasserhaltige Ch. (Baryta chlorata, Baryta muriatica,
Baryta hydrochlorata, salzsaurer Baryt, Baryumchlorhydrat) bildet farblose, durchsichtige, schwere, tafelförmige Kristalle,
die sich in destilliertem Wasser klar auflösen, scharf und unangenehm schmecken und giftig wirken. Man
erhält das Ch. am bequemsten durch Auflösen von Witherit mit Salzsäure und Umkristallisieren der mit Wasser verdünnten
Lösung. Verwendung findet das Ch. in Apotheken, chemischen Laboratorien, zur Bereitung
von Permanentweiß und mit Kalk als Mittel gegen den Kesselstein. - Zollfrei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Chlorbaryum,
s. Baryumchlorid. ^[= Chlorbarium, BaCl2, entsteht beim Lösen von natürlich vorkommendem kohlensaurem Baryum, Witherit, ...]
(Chlorbaryum) BaCl2 wird durch Auflösen von Witherit [* 3] (kohlensaurem Baryt) in Salzsäure, durch Zersetzen von Schwefelbaryum (aus Schwerspat) mit Salzsäure oder durch Glühen von Schwerspat mit Kohle und Manganchlorür (Chlorbereitungsrückstände) und Auslaugen mit Wasser gewonnen. Die verdampfte Lösung gibt beim Erkalten farblose, luftbeständige Kristalle [* 4] mit 2 Molekülen Kristallwasser, welche bei 113° ihr Kristallwasser verlieren, beim Liegen an der Luft es aber wieder aufnehmen. Baryumchlorid schmeckt bitter, scharf salzig, ekel- und brechenerregend, löst sich in 2½ Teilen kaltem, in 1½ Teilen kochendem Wasser, weniger in salzsäurehaltigem Wasser, nicht in konzentrierter Salzsäure, kaum in Alkohol und schmilzt bei Rotglut. Es ist sehr giftig, wird zuweilen bei Skrofulose, Tuberkulose, rheumatischen Gelenkentzündungen etc. angewandt, ¶
dient auch in der Technik als Mittel gegen den Kesselstein (es zersetzt den Gips
[* 6] des harten Wassers), zur Darstellung von Barytweiß
und andern Barytpräparaten, als fäulniswidriges Mittel, Ratten- und Mäusegift und als Reagens auf Schwefelsäure,
[* 7] welche in der
Chlorbaryu
mlösung einen Niederschlag von weißem schwefelsauren Baryt erzeugt.