Chinchillone
(spr. tschintschilj-), s. Chinchilla.
Chinchillone
5 Wörter, 51 Zeichen
Chinchillone
(spr. tschintschilj-), s. Chinchilla.
(spr. tschintschillja), Pelzwerk
[* 4] von der südamerikanischen Eriomys Chinchilla, ist silbergrau, schwärzlich meliert,
äußerst zart, mit seidenweichem, 3,25 cm langem Haar,
[* 5] sehr kostbar und von der Mode bald ungemein begünstigt, bald wieder
vernachlässigt. Es kommen jährlich ca. 100,000 Felle in den Handel; doch liefern dieselben Gegenden noch
minder kostbares Pelzwerk: Chinchillone
die groß und schmutzig gelb sind, und kleine und kurzhaarige Bastardchinchillas.
Wegen der Weichheit und Zartheit der Chinchillas hat man diese Namen auf gewisse sehr feine, langhaarige, silbergraue Wollstoffe
übertragen.
(spr. tschintschillja, Hasenmaus, Eriomys Lichtst.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Nagetiere [* 6] und der Familie der Chinchillen (Chinchillidae), kaninchenähnliche Tiere mit dickem Kopf, großen, abgerundeten Ohren, fünfzehigen Vorder-, vierzehigen Hinterfüßen, langem, buschigem, nach oben gekrümmtem Schwanz und dichtem, weichem, wolligem Pelz, leben in Südamerika [* 7] gesellig in bedeutenden Höhen der Gebirge und nähren sich von Wurzeln, Flechten, [* 8] Zwiebeln, Rinden, auch wohl von Früchten.
Die Chinchilla (Eriomys Chinchilla Licht., [* 9] s. Tafel »Nagetiere II«),
etwa 30 cm lang, mit 13 cm langem Schwanz, hat einen ungemein weichen, zarten Pelz mit seidenartigem, langem, an der Wurzel [* 10] tief blaugrauem, dann breit weiß geringeltem und dunkelgrau endigendem Haar; die Unterseite und die Füße sind weiß, der Schwanz hat oben zwei dunkle Binden. Die Chinchilla findet sich sehr häufig auf den Kordilleren von Peru, [* 11] Chile [* 12] und Bolivia in felsigen, pflanzenarmen Gegenden, lebt in Felsenklüften und Höhlen, ist sehr gewandt, klettert vortrefflich, läuft nach Art unsrer Mäuse und wird besonders lebhaft in der Dämmerung.
Das Weibchen wirft 4-6 Junge. Man hält sie wegen ihres ansprechenden Benehmens häufig in Gefangenschaft. Sie wird wegen ihres kostbaren Pelzwerks viel gejagt, und schon zur Zeit der Inka [* 13] verarbeiteten die Peruaner das Haar zu Tuch und andern Geweben. Gegenwärtig ist sie daher bereits stark zurückgedrängt. Nach Europa [* 14] kamen die ersten Felle im 18. Jahrh. über Spanien, [* 15] wurden aber bald ein gewöhnlicher Handelsartikel. Die Wollmaus (E. lanigera Benn.) ist der vorigen ähnlich, aber nur 26 cm lang, mit 13 cm langem Schwanz, leicht aschgrau mit dunkler Sprenkelung, an der Unterseite und den Füßen matt grau oder gelb angeflogen, hat äußerst feines, weiches, dicht stehendes Pelzhaar, wohnt in den nördlichen Gegenden von Chile unter der Erde und lebt hauptsächlich von Zwiebeln. Das Weibchen wirft zweimal jährlich 5-6 Junge. Gefangene Wollmäuse werden ungemein zahm. Die alten Peruaner fertigten aus dem Haar Bettdecken und andre Stoffe. Das Fleisch beider Hasenmäuse ist genießbar.