Chenopodiaceen
(Chenopodeen, Gänsefußartige), dikotyle Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Zentrospermen, Kräuter, Stauden, auch Sträucher mit nebenblattlosen, bisweilen fleischigen Blättern, die in manchen Fällen, z. B. bei Salicornia, verkümmern. Die Blüten sind zwitterig oder eingeschlechtig und haben 2-5 kelchartige Perigonteile, 1-5 vor den Perigonabschnitten stehende Staubblätter und 2-4 verwachsene Fruchtblätter. Das bei der Fruchtreife stehen bleibende Perigon wird bei manchen Gattungen knorpelig, bei andern fleischig, oder es bildet flügelförmige, schuppenartige, ringförmige oder stachelartige Fortsätze aus.
Bei einer Abteilung der
Gattung
Atriplex fehlt das Perigon den weiblichen
Blüten, wird aber durch zwei bei der
Reife sich stark
vergrößernde
Vorblätter ersetzt; andre
Arten derselben
Gattung haben zweierlei weibliche
Blüten. Das
Ovar der
Chenopodiaceen
ist immer einfächerig und enthält eine einzige grundständige
Samenknospe. Die
Frucht ist ein einsamiges
Nüßchen, die
Samen
[* 2] liegen horizontal oder vertikal in demselben und haben einen ring- oder hufeisenförmig gekrümmten
Keimling.
Vgl. Moquin-Tandon,
Chenopodiaceae
, in
De
Candolles »Prodromus«, Bd. 13. Die
meisten der
ca. 500
Arten gehören den gemäßigten
Zonen, vorzugsweise
Europas und
Asiens, an; viele wachsen
aus
Böden mit ammoniakalischen
Bestandteilen, daher in der
Nähe menschlicher
Wohnungen und auf gedüngten Kulturländereien,
andre auf kochsalzhaltigen Territorien, daher am Meeresufer, an
Salinen und auf Salzsteppen.
Einige geben leichtverdauliche Gemüse, wie z. B. der Spinat (Spinacia oleracea L.) und die Gartenmelde (Atriplex hortensis L.);
aus dem
Mehl
[* 3] der
Samen des
Chenopodium
Quinoa
L., aus
Chile,
[* 4] wird in
Amerika
[* 5]
Brot
[* 6] gebacken; einige stark riechende
Arten von
Chenopodium
L. (Chenopodiaceen
Botrys
L. und Chenopodiaceen
ambrosioides L.) sind offizinell; die am Meeresufer wachsenden Chenopodiaceen
liefern
verbrannt
Soda; den größten Nutzen aber gewährt die
Runkelrübe
(Beta vulgaris L.).
Einige Arten von Salsola L. und Oleracites Sap. kommen fossil in Tertiärschichten vor.