Chaux
de Fonds, La (spr. schö d'fóng), Hauptort des gleichnamigen Bezirks im schweizer. Kanton Neuenburg, [* 3] in rauher, wasserarme Gegend (998 m ü. M.) gelegen, ist ein stattliches Dorf mit palastähnlichen Gebäuden (Theater, [* 4] Kasino, Spital etc.) und (1880) 22,456 Einw. Der Jura industriel, eine Bergbahn, deren Minimalsteigung 28 pro Mille beträgt, verbindet das Dorf mit der am See gelegenen Hauptstadt Neuchâtel und dem Fabrikort Le [* 5] Locle. In das Hochthal von La C. und Le Locle hat seit 200 Jahren die Uhrmacherei einen ungeahnten Aufschwung gebracht; sie wurde durch Jean Richard, einen Schmied aus dem Inradorf La Soane, begründet.
Ihre jetzige
Ausdehnung
[* 6] erhielt die Uhrmacherei durch
Teilung der Arbeit, bei der auch
Kinder beschäftigt werden. Auch
Chronometer
und andre künstliche Uhrwerke werden verfertigt, und in Chaux
de Fonds
, La, Le
Locle und
Neuchâtel existieren (seit 1868) Uhrmacherschulen.
Die Uhrenproduktion von Chaux
de Fonds
, La, Le
Locle und Umgebung beträgt jährlich
ca. 300,000
Stück und repräsentiert
einen Wert von 32-36 Mill.
Frank. Wie nach Neuenburg
[* 7] in neuerer Zeit, so hat sich schon früher das
Gewerbe auch in die umliegenden Gebiete
verpflanzt, nach
Biel,
Murten, Solothurn
[* 8] etc., zu der Zeit der ersten französischen
Revolution, als die
Neuenburger
Patrioten sich verfolgt sahen, auch nach
Besançon.
[* 9] Der
Ort Chaux
de Fonds
, La selbst zählte zu
Richards Zeit erst sieben
Häuser, 1834 schon 6500 Einw.