(spr. schapü), Henri Michel Antoine, franz. Bildhauer, geb. zu Le Mée
(Seine-et-Marne), war Schüler von Pradier und Duret in der Skulptur und von Cogniet in der Malerei. Seine Thätigkeit bewegt
sich vorzugsweise auf dem Gebiet der Allegorie und Mythologie, worin er durch poetische, echt künstlerische Auffassung und
Energie des Ausdrucks Vorzügliches leistet, aber in den letzten Jahren auch auf dem der Porträtstatue.
Zu jenen gehören: der Säemann (1865), die sterbende Nymphe Clytia (1867), die Statue der Deklamation an der Fassade der Neuen
Oper, die der Mechanik im Palast des Handelsgerichts, des Hermes mit dem Caduceus (1863) und die besonders
fein empfundene Statue der Jeanne d'Arc (1870, diese beiden im Museum des Luxembourg). 1875 stellte er eine sehr gerühmte
Statue der Jugend für das Denkmal des 1871 bei Buzenval gefallenen Malers Regnault aus, 1877 eine Statue des Gedankens und
eine andre des Advokaten Berryer, errichtet 1879 im Saal des pas perdus Justizministeriums; ebenso ein 1879 errichtetes
Denkmal des französischen Industriellen Eugen Schneider, bestehend aus einer Bronzestatue des Verstorbenen und einer Gruppe
der Dankbarkeit, und mehrere treffliche Porträtbüsten. Sein neuestes Werk ist die 1880 in Sens errichtete wohlgelungene
Statue des überaus vielseitigen Künstlers Jean Cousin. 1867 wurde er Ritter und 1872 Offizier der Ehrenlegion.