Chancellor
sville
(spr. tschänss'lorswill), Ort im nordamerikan. Staat Virginia, Grafschaft Spottsylvania, 20 km westlich von Fredericksburg, gab einer dreitägigen, sehr blutigen Schlacht (2.-4. Mai 1863) zwischen dem Unionsgeneral Hooker und dem Heerführer der Konföderierten, Lee, den Namen. General Hooker hatte, um aus Richmond vorzugehen, den Rapidan überschritten und sich hier verschanzt, als er 2. Mai von der südstaatlichen Armee angegriffen wurde. Jackson, einem der besten südländischen Heerführer, welcher übrigens den dabei erhabenen Wunden erlag, gelang es, den rechten Flügel der Position ¶
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Hookers, den ein unfähiger General, Howard, führte, zu umgehen und in die Flucht zu schlagen. Am Abend stellte Hooker seine
durchbrochene Linie wieder her; aber die Ungunst des Terrains verhinderte ihn, am folgenden Morgen die Kraft
[* 3] seines Zentrums zu
verwerten. Als es Lee nun gar gelang, den tags zuvor unterhalb Fredericksburg über den Rapahannock gesetzten
General Sedgwick, welcher zu Hooker stoßen wollte, zu vernichten, ehe die Vereinigung geschehen war, blieb den Bundestruppen
am 5. nichts weiter übrig, als den Rückzug in die alten Quartiere zwischen Fredericksburg und Aquia Creek anzutreten, welcher
indes in voller Ordnung bewerkstelligt ward. Doch war Washington
[* 4] ernstlich bedroht. Infolge dieser Niederlage
ward Hooker durch Meade ersetzt. Ein Jahr später, kämpfte Grant mit demselben Lee auf dem gleichen Schlachtfeld
bei Chancellor
sville; auch diesmal endete der Zusammenstoß, wenngleich nicht mit einer Niederlage, so doch keineswegs mit einem entschiedenen
Vorteil für die Union. Gewöhnlich wird diese letztere Schlacht als »Schlacht in der Wildnis« bezeichnet.