Champeigne
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s. Champagne (Touraine).
Champeigne
4 Wörter, 37 Zeichen
Champeigne,
s. Champagne (Touraine).
(spr. schangpannj), 1) Landschaft und ehemalige Provinz in Frankreich, nördlich von Luxemburg, [* 3] östlich von Lothringen und Franche-Comté, südlich von Burgund und westlich von Ile de France und Orléanais begrenzt, umfaßte etwa 25,900 qkm (470 QM.) mit 1,200,000 Einw. und ward bei der neuen Einteilung in die Departements Marne, Obermarne, Aube und Ardennen zerteilt, während kleinere Stücke an die Departements Yonne, Aisne, Seine-et-Marne und Maas übergingen (vgl. die einzelnen Departements).
Man unterschied als Hauptteile: Niederchampagne mit den Distrikten eigentliche Champagne (Troyes), Vallage (Bar sur Aube), Bassigny (Chaumont) und Sénonais (Sens), Oberchampagne mit den Distrikten Rémois (Reims), [* 4] Perthois (Vitry), Rethelois (Rethel) und die Brie Champenoise mit den Städten Meaux und Château-Thierry. Der Osten und die Mitte des Landes, die sogen. Champagne pouilleuse (lausige Champagne), sind durchgängig unfruchtbar; dagegen ist der westliche Teil der Champagne sehr fruchtbar und dicht bevölkert. Hauptprodukte dieser Gegend sind der berühmte Wein, Getreide [* 5] und vorzügliche Feuersteine. Auch die Kreide, [* 6] die als Blanc d'Espagne in den Handel kommt, stammt aus der Champagne. Die Bewohner (Champenois) sind ein starker, kühner, kriegerischer, naiver, aber auch boshafter Menschenschlag, dessen Schwerfälligkeit und rauhes Wesen an die germanische Abstammung erinnern. Bei den übrigen Franzosen stehen sie im Ruf der Dummheit. - Die Champagne hat ohne Zweifel ihren Namen von campus (»Blachland«).
Vor dem Einfall der Römer [* 7] war sie von den gallischen Stämmen der Remer, Trikassen, Melden, Lingonen und Sennonen bewohnt, bildete in der Römerzeit einen Teil von Gallia Lugdunensis und Belgica und wurde in der Völkerwanderung teils von den Franken, teils von den Burgundern besetzt. Bei der Teilung des fränkischen Reichs unter Chlodwigs Söhne kam sie zum Königreich Austrasien und wurde von 570 bis 714 von Herzögen regiert, welche vom König ernannt wurden. Diesen Herzögen folgten seit 943 unter französischer Oberlehnshoheit erbliche Pfalzgrafen aus dem Haus Vermandois, seit 1020 aus dem Haus der Grafen von Blois, nach der Residenz Troyes oft auch Grafen von Troyes genannt.
Durch die Vermählung Philipps IV. mit Johanna, der Erbin des Königreichs Navarra, der Champagne und Brie, kam die Champagne 1284 an Frankreich und ward mit diesem 1361 auf immer vereinigt, behielt aber unter den französischen Königen die Rechte, welche sie unter den Grafen gehabt hatte, und bildete eins der zwölf großen Gouvernements. Während des Feldzugs von 1792 war die östliche, im Feldzug von 1814 die westliche Champagne vorzüglich der Kriegsschauplatz.
Vgl. Debercy, Recherches sur la Champagne (Troyes 1832);
Arbois de Jubainville, Histoire des ducs et des comtes de Champagne (Par. 1859-69, 7 Bde.);
Poinsignon, Histoire générale de la Champagne (Châlons sur Marne 1885 ff.). -
2) Franz. Landschaft im S. der untern Loire, von den Flüssen Cher und Indre in ihrem Unterlauf begrenzt, ist im nordwestlichen Teil (auf dem Boden der Touraine) fruchtbar und gut angebaut, im südöstlichen (in Niederberry) unfruchtbar, wasserarm und wird meist als Weideland benutzt. Der Name ist schon im 17. Jahrh. üblich. -
3) Landschaft im franz. Departement Charente, zwischen der Charente und ihrem linken Zufluß Né, hat Kreideboden und ist wegen ihrer ausgedehnten Branntweinfabrikation berühmt (vgl. Cognac).
(spr. schangpannj), Philippe de, franz. Maler, s. Champaigne.