Titel
Chäremon
,
1) tragischer Dichter zu Athen [* 2] um 380 v. Chr., schrieb Stücke, die sich durch malerischen Stil und glatten Versbau auszeichneten, aber sich mehr zur Lektüre als zur Ausführung eigneten. Wir besitzen davon nur einzelne Bruchstücke (in Naucks »Tragicorum graecorum fragmenta«, Leipz. 1856).
Vgl. Bartsch, De Chaeremone (Mainz [* 3] 1843).
2) Stoischer Naturphilosoph des 1. Jahrh. n. Chr., erst Bibliothekar im Serapistempel zu Alexandria, dann in Gemeinschaft mit dem Peripatetiker Alexander von Ägä Lehrer Neros. Ein großer Lobredner des Todes, legte er in seinem verloren gegangenen Werk über die Hieroglyphen und über die Geschichte und Religion Ägyptens den Grund zur materialistischen Auffassungsweise der letztern. Auch eine Schrift über die Kometen [* 4] wird ihm zugeschrieben. Die Bruchstücke seiner Schriften stehen in Müllers »Fragmenta historicorum graecorum«, Bd. 3 (Par. 1869).