(Serang), die größte
Insel der südlichen
Molukken, im N. von
Amboina und
Banda, mit einem
Areal von 17,180 qkm
(312 QM.), gehört zur niederländischen Residentschaft
Amboina und zerfällt
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in zwei Teile: Großceram im O. und Huwamohel im W., die beide durch die flache Landenge von Tanuno verbunden sind (s. Karte
»Hinterindien«).
[* 3] Die Insel gehört zu den unbekanntesten der Molukken. Eine (nicht vulkanische) Gebirgskette durchzieht sie in der
Richtung von W. nach O., die sich in einzelnen Spitzen bis zu 2000 u. 2500 m Höhe erheben soll. Im übrigen
besteht die Insel zum großen Teil aus sanft ansteigenden Ebenen, die wie die Berge mit der glänzendsten und üppigsten Vegetation
bedeckt und dadurch großen teils unzugänglich sind.
Die natürlichen Hilfsquellen des Landes sind noch ganz unbenutzt, und nur an der Küste findet sich einige
Kultur. An brauchbaren Häfen fehlt es. Die Wälder liefern vortreffliche Holzarten; Sago- und Kokospalmen sowie der Gewürznelkenbaum
wachsen wild; als Kulturpflanzen sind Reis, Tabak
[* 4] und Kakao zu nennen. Die Fauna von Ceram zeichnet sich durch zahlreiche und schöne
Vögel
[* 5] und Insekten
[* 6] aus; größere Säugetiere, namentlich Affen,
[* 7] fehlen. Die Bewohner sind die im Innern
zerstreuten Ureinwohner des Landes, sogen. Alfuren, die in nicht großer Zahl in alter Roheit und fast ohne Verbindung mit den
Europäern leben; die Küstenbewohner sind von demselben Stamm, allein durch den Verkehr mit Fremden schon gebildeter und zum
Islam oder Christentum bekehrt. Die einzelnen Dörfer stehen unter eignen Fürsten oder Stammeshäuptern,
liegen aber nicht selten miteinander im Krieg. Die Gesamtzahl der Bewohner wird auf 200,000 geschätzt. Hauptorte sind Elpaputeh
an der Süd- und Sawaai an der Nordküste. In letzterm liegt eine kleine niederländische Garnison.
(Serang), die größte Insel des Archipels der Molukken (s. d.), zwischen 127° 59' und 130° 44' östl.
L. von Greenwich sowie 3° 20' und 3" 40' südl. Br., bedeckt (mit den Nebeninseln) 18198 qkm und wird in der Richtung seiner
Längenachse, von W. nach O., von einer nicht vulkanischen Gebirgskette durchzogen, die sich im Nussa
Heli zu 3000 m erhebt. Die Insel ist außerordentlich fruchtbar (auf der Südküste fallen jährlich 2970 mmRegen, auf der
Nordküste 2150 mm), aber bis jetzt nur zum kleinsten Teile und bloß an der Küste kultiviert.
Die dichten Wälder liefern eine Menge der vortrefflichsten Holzarten. Sago- und Kokospalmen wie auch
der Gewürznelkenbaum wachsen wild. Kulturpflanzen sind Reis, Tabak und Kakao. Von Tieren sind besonders die vielen und schönen
Vogelarten, darunter ein Kasuar, und Insekten zu erwähnen. Von größern Säugetieren kommt bloß ein Hirsch
[* 9] vor. Die Bevölkerung
wird auf 100000 Seelen geschätzt und besteht fast ausschließlich aus Alfuren, die von alters her grundsätzlich
von der niederländ. Regierung gezwungen wurden, ihre Wohnsitze nur längs der Küste zu nehmen. Dieselben stehen auf einer
sehr niedrigen Kulturstufe und sind teilweise Scheinchristen; Kopfjagd und andere barbarische Gebräuche bestehen fort.
Jedes Dorf lebt unter seinem eigenen Stammeshaupte. Fehden der einzelnen Dörfer untereinander sind häufig.
Ceram gehört zu der niederländ. Residentschaft Amboina; Sawaai, an der Nordküste der
Insel, wird mitunter von Walfischfahrern
besucht und hat ein Blockhaus mit einer kleinen Garnison.