Celtiberer
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s. Keltiberer. ^[= (lat. Celtiberi), eins der mächtigsten Völker des alten Spanien, aus Vermischung der eingewanderte ...]
Celtiberer
6 Wörter, 54 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Celtiberer,
s. Keltiberer. ^[= (lat. Celtiberi), eins der mächtigsten Völker des alten Spanien, aus Vermischung der eingewanderte ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Celtiberer,
s. Keltiberer. ^[= (d. h. in Iberien wohnende Kelten), im Altertum Name einer Anzahl kriegerischer Volksstämme, ...]
(lat. Celtiberi), eins der mächtigsten Völker des alten Spanien, [* 5] aus Vermischung der eingewanderten Kelten (s. d.) mit den eingebornen Iberern entstanden und daher von den Griechen Keltiberer benannt. Ihnen selbst war dieser Name unbekannt, sie kannten nur die Namen der einzelnen Stämme, in welche sie zerfielen, wie Arevaker, Murboger, Beronen, Pelendoner, Lusonen, Beller und Dittaner. Die Keltiberer hatten die Hochebene am obern Iberus in Besitz. Das Land war von steilen Bergketten durchzogen, rauh und unfruchtbar, das Volk der Keltiberer aber infolge davon das kriegerischte in ganz Spanien.
Sie hatten nur wenige Städte, wie Clunia, Segovia, Numantia, und wohnten meist in Dörfern oder halbnomadisch als Hirten, da das Land fast bloß zur Schafweide geeignet war. Sie hatten den keltischen Körpertypus (blonde Haare, [* 6] blaue Augen und hohe Gestalt) beibehalten, aber iberische Sitte, Tracht und Bewaffnung sowie auch iberische Sprache angenommen. Die Keltiberer machten unter allen Völkerschaften Spaniens den Römern, denen sie anfangs gegen die Karthager beigestanden hatten, am meisten zu schaffen.
Ihr Abfall führte 212 v. Chr. den Untergang der Brüder P. und Gnäus Cornelius Scipio herbei. Der ältere M. Porcius Cato trat zuerst 195 kräftig gegen sie auf. Tib. Sempronius Gracchus zerstörte 179 viele ihrer festen Plätze und brachte sie in eine Art von Abhängigkeit von Rom. [* 7] Viele Niederlagen erlitten die Römer [* 8] von den Numantinern, und selbst Numantias Zerstörung 133 brach nicht den stolzen Freiheitsmut der Keltiberer. Unter Sertorius erneuerten sie den Krieg, und erst nach dessen Untergang durch Pompejus war die Unterwerfung dieses heldenmütigen Volkes vollständig. Nun fanden römische Sprache, Kleidung und Sitten ungehindert überall Eingang, und das Land ward ein Teil des Conventus Cluniensis der römischen Provinz Hispania Tarraconensis.