(spr. koschih),Augustin Louis, franz. Mathematiker, geb. zu Paris, widmete sich dem Studium der Mathematik.
Sein «Mémoire sur la théoriedes ondes» wurde 1815 vom
Institut gekrönt, und 1816 nahm ihn die Akademie der Wissenschaften als Mitglied auf. Später wurde Cauchy zum Professor an der
Polytechnischen Schule ernannt. Nach der Julirevolution folgte er KarlX. ins Ausland und hielt sich längere Zeit in Prag auf,
wo er den Herzog von Bordeaux
[* 7] unterrichtete.
Nach Frankreich zurückgekehrt, erteilte er mathem. Unterricht im Ordenshause der Jesuiten und ward 1848 Professor der mathem.
Astronomie an der Universität; Cauchy und Arago waren die einzigen, welche trotz der Eidesverweigerung bei der Thronbesteigung
Napoleons III. im Amte belassen wurden. Cauchy starb zu Sceaux bei Paris. Von seinen zahlreichen
Schriften sind die bedeutendsten: «Coursd'analyse» (Par. 1821; deutsch von Huzler, Königsb.
1828; von Itzigsohn u. d. T. «AlgebraischeAnalysis», Berl. 1887),
«Résumé des leçons sur le calcul différentiel» (1. Tl.,
Par. 1823; deutsch von Schnuse, Braunschw. 1836),
«Leçons sur les applications du calcul infinitésimalà lagéométrie»
(2 Bde., Par. 1826-28;
deutsch von Schnuse, Braunschw. 1840),