Casamance
oder Casamanza, Fluß Westafrikas in Senegambien (s. d.), entspringt vermutlich an den westl. Vorbergen von Futa-Dschalon und mündet nach einem dem Gambia ziemlich parallelen Laufe unter 12°35' nördl. Br., 90 km südlich vom Gambia, in den Atlantischen Ocean. Ausgedehnte Sandbänke gewähren nur Schiffen von weniger als 4 m Tiefgang sichere Einfahrt; aber innerhalb der Barre findet man weiter aufwärts 10–15 m Tiefe, und bis nach Sedhiu, 175 km von der Mündung, hinauf können noch Fahrzeuge mit 2 m Tiefgang gelangen; die Flut macht sich bis Zighinchor 75 km aufwärts bemerkbar.
Von NO. fließt ihm der Sungrugu zu. Der Unterlauf zeigt ein unentwirrbares Netz von Wasserzügen, überall von Manglesumpf und Sandbänken begleitet und die Luft verpestend. Die Portugiesen waren hier seit dem 16. Jahrh. ansässig. 1828 und 1836/37 besetzten die Franzosen mehrere Inseln und dehnten stromauf ihre Herrschaft bis in die Landschaften von Firdu und Khabu aus. Hauptort und Residenz des Kommandanten über die sämtlichen zum 4. Arrondissement der Kolonie Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶
mehr
Senegambien gehörenden Plätze am Casamance
ist das 1837 befestigte Sedhiu. Mit Portugal,
[* 4] dem nur Zighinchor verblieben war und das
im Süden mit seinen Kolonien am Rio
[* 5] Grande anstößt, wurde 1886 ein Vertrag geschlossen, wonach die Wasserscheide zwischen Casamance
und
Cacheo die Grenze bilden sollte. Im Norden
[* 6] zieht sich die Grenze nach dem Vertrage von 1889 mit England
nahe dem linken Ufer des Gambia hin. Als eingeborene Negerstämme betrachtet man die heidn. Bagnun und Felup, als eingewanderte
die Balante und Mandingo (s. d.). Alle leben zerstreut in kleinen Dorfrepubliken. Der Handel ist durch die stark zunehmende
Ausfuhr von Erdnüssen (Arachis hypogaea L.), deren Öl als Surrogat für Olivenöl in Europa
[* 7] Verwendung
findet, von einiger Bedeutung und setzt nebst Reis, Häuten, Wachs, Palmöl, Baumwolle
[* 8] u. s. w. in den franz. Faktoreien etwa 1 ¼
Mill. M. um.