Cardi
11 Wörter, 76 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Cardi,
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Cardi,
Lodovico, ital. Maler, s. Cigoli.
(spr. tschi-), eigentlich Lodovico Cardi, ital. Maler und Architekt, geb. 1559 zu Cigoli bei Florenz, [* 3] war A. Alloris und S. Titis Schüler, bildete sich auch nach A. del Sarto, Correggio und Baroccio, wahrte sich dabei aber seinen eignen Stil, dessen Hauptvorzüge treffliches Kolorit und inniger Ausdruck sind. Die Großherzöge von Toscana, Ferdinand I. und Cosimo II., waren seine Gönner, und Papst Paul V. berief ihn nach Rom. [* 4] Hier starb er 1613, nachdem ihn noch kurz vorher der Großmeister des Malteserordens zum Ritter ernannt hatte.
Die bedeutendsten seiner Gemälde sind: die Geschichte des geheilten Lahmen, in der St. Peterskirche; die Marter des heil. Stephan, in den Uffizien zu Florenz; der alte Tobias, der den Engel beschenken will, während auch der junge Tobias demselben Perlenschnüre anbietet, ein Bild voll wahren und innigen Ausdrucks, in der Eremitage von St. Petersburg. [* 5] Auch als Architekt, zu dem ihn Buontalenti gebildet, hat sich Cigoli hervorgethan; er vollendete den Palast Pitti in Florenz, baute das Thor und die Treppe [* 6] des Gartens der Gaddi, die Loggia der Tornequinci, das Portal des Klosters Santa Felicita, den schönen Hof [* 7] des Palastes Strozzi und den Palast Rinuccini. Von ihm ist auch die Zeichnung zum Palast der Mediceer auf dem Platz Madama zu Rom. Er schrieb auch einen Traktat über die fünf Säulenordnungen.