Campana
(spr. -pánja),
Pedro, eigentlich wohl
Champagne oder auch van de
Velde, niederländ.
Maler, geb. 1503 zu
Brüssel,
[* 2] ging frühzeitig nach
Italien,
[* 3] bildete sich nach
Raffael und
Michelangelo, malte auf seiner
Reise nach
Rom
[* 4] in
Bologna den für die
Krönung
Karls V. bestimmten
Triumphbogen und wandte sich später nach
Sevilla,
[* 5] wo er schon 1548 ansässig
war. Gegen Ende seines
Lebens soll er in seine Vaterstadt zurückgekehrt und daselbst 1580 gestorben sein. Campana
vereinigte die
Manier der Raffaelschen
Schule mit seiner frühsten niederländischen
Erziehung; aus jener gewann
er eine freiere Auffassung
der Form und
Komposition, aus dieser bewahrte er sich eine fleißige
Durchführung und ein gediegenes
Kolorit. Zu einer vollkommen
frei durchgebildeten Formengebung und einem tiefern Verständnis für die allgemeine
Haltung brachte er es jedoch
nicht.
Von ihm haben sich zu Sevilla noch verschiedene Werke erhalten, darunter das berühmteste die Kreuzabnahme in der großen Sakristei des Doms, die Murillo so sehr bewundert haben soll, in welcher aber die Hauptanordnung der von Marcanton gestochenen Komposition Raffaels entlehnt ist, ferner die Gemälde in der Mariscalkapelle daselbst, dann der Altar [* 6] der Kirche Sant' Anna in Triana, einer Vorstadt Sevillas, welcher in der Mitte den Kampf des heil. Georg mit dem Drachen, umher in 15 Bildern Vorgänge aus dem Leben der Maria darstellt.