Caistor
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Caistor
[* 2] (spr. nórridsch), 1) Hauptstadt der engl. Grafschaft Norfolk, am Zusammenfluß der schiffbaren Flüsse [* 4] Wensum und Yare, 32 km oberhalb Yarmouth. Die verschiedenen Stadtteile sind durch zehn Brücken [* 5] verbunden, von denen die bereits 1295 erbaute Bischofsbrücke die älteste ist. Auf künstlichem Hügel inmitten der Stadt stehen das ehrwürdige Normannenschloß, mit Räumlichkeiten für die Grafschaftshalle, und das Gefängnis. Dicht dabei liegt der schöne Marktplatz, von altertümlichen Gebäuden umgeben, unter welchen das 1453 erbaute Rathaus (Guildhall).
Die St. Andrewshalle in der Nähe, das Langschiff einer alten Klosterkirche, dient jetzt für öffentliche Versammlungen. Unter den 36 größern Kirchen gebührt der vornehmste Rang der 1096-1510 erbauten Kathedrale, größtenteils normännischen Stils, mit 96 m hohem Turm und [* 6] Kreuzgängen, welche aus dem 15. Jahrh. stammen. Der bischöfliche Palast, seit 1318 gebaut, hat durch die Puritaner sehr gelitten. Von andern Gebäuden und Anstalten sind noch zu erwähnen: die 1325 gestiftete Lateinschule, das städtische Museum mit großer Bibliothek, ein Seminar für Lehrerinnen und eine Arzneischule in Verbindung mit dem städtischen Krankenhaus. [* 7]
Die Zahl der Einwohner beträgt (1881) 87,842; sie betreiben eine lebhafte Industrie. Die Vlämen, welche sich zur Zeit Elisabeths hier niederließen, führten die Tuchfabrikation ein, dazu kam später durch Hugenotten die Seidenindustrie und Uhrmacherei. Jetzt werden vorwiegend gemischte Stoffe verfertigt, außerdem namentlich Stiefel, Ölkuchen und Senf. 5 km südlich von Norwich liegt das alte Dorf Caistor, einst die römische Station Venta Icenorum. - 2) Stadt im nordamerikan. Staat Connecticut, an der schiffbaren Themse, hat Baumwoll- und Wollefabriken, Papiermühlen und (1880) 15,112 Einw.