Caillié
(spr. kaje),
René, berühmter franz. Reisender, geb. zu Mauzé
in
Poitou als der Sohn eines
Bäckers, ging, 15 Jahre alt, zur
See und machte zwei
Reisen nach
Senegambien,
wurde aber auf der zweiten vom
Fieber befallen und zur Rückkehr nach
Frankreich gezwungen. In dieser Zeit setzte die
Geographische
Gesellschaft zu
Paris
[* 2] einen
Preis von 10,000
Frank für denjenigen Reisenden aus, der bis
Timbuktu vordringen würde. Um diesen
Preis zu erringen, erlernte Caillié
die
arabische Sprache, nahm dann maurische
Kleidung an und gab sich für
einen Ägypter aus, welchen die
Franzosen als
Kind während der französischen Expedition entführt hätten.
Mit einem kleinen
Vermögen von 2000
Fr., die er sich mühsam erworben, ging er von Kakondy in
Sierra Leone ab und
zog zu
Fuß durch gänzlich unbekannte
Länder. Nach großen Mühen und
Beschwerden erreichte er wirklich
Timbuktu, das er aber bereits 4. Mai wieder verlassen mußte, um sich einer
Karawane nach Marrokko ^[richtig:
Marokko]
[* 3] anzuschließen.
Nach namenlosen Entbehrungen erreichte Caillié
7. Aug.
Tanger und kehrte von dort nach
Paris zurück, wo ihm der ehrenvolle
Empfang wurde. Die
Geographische
Gesellschaft erkannte ihm den
Preis von 10,000
Fr. zu und setzte ihm eine jährliche
Pension
von 1000
Fr. aus. Er starb in der
Nähe von
Paris, wo er sich angekauft hatte, Seine Reisebemerkungen wurden von
dem Geographen
Jomard geordnet und unter dem
Titel:
»Journal d'un voyage à Tembouctou et à Jenné dans
l'Afrique centrale« (Par. 1830, 3 Bde.)
herausgegeben.