Chardonne
(Kt. Waadt,
Bez. Vevey).
592 m. Gem. und Pfarrdorf, am
S.-Hang des
Mont Pèlerin auf grüner Terrasse, mit Niederblick auf einen
grossen Teil des
Genfersees, 2 km nw.
Vevey. Station der Seilbahn
Vevey-Baumaroche. Postbureau, Telegraph,
Telephon. Die ausgedehnte Gemeinde mit zahlreichen zerstreuten Siedelungen zählt in 185
Häusern 1007 reform. Ew.; Dorf: 91
Häuser, 491 Ew.
Bildet zusammen mit
Jongny eine Kirchgemeinde. Hauptsächlich Weinbau mit sehr geschätztem Ertrag; etwas Viehzucht. Lesesaal
für junge Leute. Zahlreiche
Villen. Heimat des berühmten Uhrenmachers Josias Emery, der 1794 in
London
starb. Vom
Signal de Chardonne
(764 m) prachtvolle Aussicht; hier sind 1826 Gräber und Gegenstände aus der Bronzezeit gefunden
worden.
Urkundlich zum erstenmal ums Jahr 1000 erwähnt als Eigentum der Abtei
Saint Maurice; ging 1079 an den
Bischof von
Lausanne und 1209 an
das Geschlecht de
Blonay über, die den
Ort 1225 der Abtei
Hauterive schenkten. Hier waren auch die
Häuser
Oron und
Greierz begütert.
Unter der
Berner
Herrschaft gehörte Chardonne
in militär- und strafrechtlicher Beziehung zur Landvogtei
Lausanne, in civilrechtlicher
zu der von
Oron. Die
Kapelle, heute Pfarrkirche, 1419 erbaut, 1671 vergrössert und seit 1747 verschiedene
Male restauriert. Das
«Schloss» geheissene Gebäude war nie ein Herrensitz, sondern ein blosses im 17. Jahrhundert erbautes
Landhaus.