Ceneri
(Monte) (Kt. Tessin).
554 m. Querrücken zwischen
Camoghè und
Gambarogno, sw.
Bellinzona. Bildet die Grenzscheide zwischen
zwei klimatisch und in Bezug auf
Sitten und Charakter der Bewohner scharf getrennten Landschaften des Tessin.
Der n.
Abschnitt,
Cisceneri oder öfter
Sopraceneri genannt, ist unter die Bezirke
Locarno,
Valle Maggia,
Bellinzona,
Riviera,
Blenio und
Leventina, der s. Abschnitt, Transceneri
oder
Sottoceneri, unter die Bezirke
Lugano und
Mendrisio aufgeteilt. Zu jeder Zeit bildete
der Weg über den Monte Ceneri
die wichtigste Verkehrslinie des Tessin.
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts führte
ein blosser Maultierpfad über den Berg, der des blühenden Räuberunwesens wegen oft genug recht gefährlich zu begehen
war. Es ging dies so weit, dass die Landvögte zur Zeit der grossen Jahrmärkte in
Lugano sich zur militärischen Besetzung
des
Weges genötigt sahen.
Erst nach Erbauung der grossen und schönen Strasse von
Airolo nach
Chiasso (1827) kehrten mit der Errichtung
eines Gendarmeriepostens auf dem Berg geordnete Zustände zurück. Die Gotthardbahn unterfährt den Monte Ceneri
in 1675 m
langem
Tunnel. N.- und W.-Hänge des Bergzuges sind mit prächtigen Kastanienwäldern bestanden, und die
Alpenrose findet sich
in Menge schon von 230 m
Höhe an. Auf dem
Rücken Ueberreste einer sehr alten, der Ueberlieferung nach
von den Lombarden erbauten festen Burg.