Buttmann
(ursprünglich Boudemont), Philipp, ausgezeichneter Philolog, geb. zu Frankfurt [* 2] a. M. als Sohn eines Kaufmanns, dessen Vorfahren wegen ihres Glaubens aus dem südlichen Frankreich vertrieben worden waren, besuchte das dortige Gymnasium, studierte seit 1782 in Göttingen [* 3] unter Heyne Philologie, übernahm 1787 eine Lehrerstelle beim Erbprinzen von Dessau [* 4] und wurde 1789 diätarischer Hilfsarbeiter, dann (1796) Sekretär [* 5] an der königlichen Bibliothek zu Berlin. [* 6] Im J. 1800 erhielt er daneben die Professur der griechischen Sprache [* 7] am Joachimsthalschen Gymnasium, legte jedoch 1808 diese Stelle nieder und wurde 1806 Mitglied der Akademie der Wissenschaften, 1811 Bibliothekar und Lehrer der alten Sprachen beim Kronprinzen Friedrich Wilhelm (IV.). Von 1803 bis 1812 redigierte er die »Haude-Spenersche Zeitung«. Seit 1824 an apoplektischen Zufällen leidend, starb er in Berlin. hat sich um die griechische Sprachkunde hochverdient gemacht. Seine Hauptwerke sind: »Griechische Grammatik« (Berl. 1792, 22. Aufl. 1869) und der Auszug daraus: »Griechische Schulgrammatik« (das. 1816, 17. Aufl. 1875);
»Lexilogus, oder Beiträge zur griechischen Worterklärung, hauptsächlich für Homer und Hesiod« (Bd. 1, Berl. 1818, 4. Aufl. 1825; Bd. 2, 1825, 2. Aufl. 1860);
»Ausführliche griechische Sprachlehre« (Bd. 1, das. 1819, 2. Aufl. 1830; Bd. 2, 1825-27, 2. Aufl., mit Zusätzen von Lobeck, 1839);
»Mythologus, oder gesammelte Abhandlungen über die Sagen des Altertums« (das. 1828-29, 2 Bde.).
Von 1807 bis 1810 gab Buttmann
mit
Wolf das
»Museum der Altertumswissenschaft« heraus. Seine Fortsetzung des Spaldingschen Quintilian
erschien in
Leipzig
[* 8] 1816, ein verbesserter
Abdruck der von Mai aufgefundenen
Scholien zur
»Odyssee« in
Berlin 1821. Mit
Biester edierte Buttmann
»Platonis dialogi IV« (5. Aufl.,
Berl. 1830); ferner allein: Sophokles'
»Philoktetes« (das. 1822) und
Aratos' »Phaenomena« (das. 1826);
auch besorgte er die Wiederherausgabe der Spaldingschen »Midiana« des Demosthenes (das. 1823, 5. Aufl. 1864) und die ersten beiden Bände von Heindorfs »Platonis dialogi selecti« (das. 1827-29).
Die neuern
Auflagen seiner
Schriften bewirkte sein Sohn
Alexander Buttmann
,
Professor und
Schulrat in
Potsdam,
[* 9] der auch eine
»Grammatik des neutestamentlichen Sprachgebrauchs« (Berl. 1859) veröffentlichte.
Vgl. Hitzig, Gelehrtes Berlin (Berl. 1825);
Schleiermacher, Akademische Reden und Abhandlungen (das. 1833).