Burhanpur
(engl. Boorhaunpoor), Stadt im Nimardistrikt der brit.
Centralprovinzen in
Ostindien,
[* 2] auf dem 20-25 m hohen oder nördl. Ufer des
Tapti, 21° 18½' nördl.
Br., 76° 16½' östl. L.,
3,2 km von der
Station Lalbagh der Great-Peninsula-Eisenbahn gelegen, hat (1891) 32252 E., darunter 21464
Hindu, 10480 Mohammedaner, 291
Dschain
und Kabirpanthis (d. h. Nachfolger der
Lehre
[* 3] des nordindischen
Apostels
Kabir, 15. Jahrh. n. Chr.);
Handel und Fabrikation von
Musselin und kostbaren Seidenstoffen. Die meiste Geschäftsthätigkeit besteht bei den Boh(a)ra, einem sich selbst Ismaili,
d. h. Ismaeliten nennenden und seinen Ursprung auf die Zeit der Kreuzzüge
zurückführenden, ein eigenes Stadtviertel bewohnenden mohammed.
Stamme. - Burhanpur
, 1414 von Nasir-Chan, dem ersten Fürsten von
Khandesch aus der Faruchi-Dynastie gegründet, war die große und blühende Hauptstadt dieses
Reichs bis gegen 1599, wo
Akbar
sie dem
Reiche von Dehli einverleibte. 1685 wurde Burhanpur
von den Mahratten unter Sambha-dschi geplündert
und 1720 dem
Reiche des Großmoguls durch den Nisam ul-Mulk entrissen.
Den Mahratten nahmen die Engländer unter Wellesley 1803 ab, gaben es ihnen aber bei dem Frieden von Surdschi-Andschangaon
wieder zurück, sowie auch die in der Nähe auf einem 213 m hohen Felsen gelegene Feste Assirgarh. Letztere
mußte sich an
General Doveton übergeben. An den frühern
Glanz von Burhanpur
erinnern noch jetzt der Lal-Kila oder das
Rote Schloß, ein teilweise erhaltener, von
Akbar aus roten Ziegelsteinen erbauter befestigter
Palast, sowie die große, Dschami'-Masdschid
genannte, von
Ali-Chan, dem 12. der Fürsten aus der Faruchi-Dynastie, erbaute Moschee.