Burgsdorf
,
Friedrich August Ludwig von, Forstmann und Forstbotaniker, geb. zu Leipzig, [* 2] trat sehr jung in französische Kriegsdienste, mußte aber, als er den Neffen des Generals Valières beim Spiel tödlich verwundet hatte, flüchten und hielt sich als Jagdpage bis 1767 an verschiedenen thüringischen Höfen auf. Nach einer größern Reise studierte er kurze Zeit in Berlin [* 3] Botanik, erhielt 1777 eine Anstellung im preußischen Forstverwaltungsdienst, und obwohl ohne alle methodische Vorbildung, gelang es ihm bald, die Aufmerksamkeit der leitenden Kreise [* 4] auf sich zu ziehen.
Ein von ihm verfaßtes »Handbuch der
Forstwissenschaft« (3. Aufl., Berl. 1800, 2 Bde.),
eine in forstbotanischer Beziehung epochemachende Leistung, trug ihm die Professur der
Forstwissenschaft
an der
Forstschule in
Berlin ein (1787). Er starb als Oberforstmeister der
Kurmark in
Berlin. Burgsdorf
galt gegen den
Schluß
des vorigen
Jahrhunderts als der berühmteste deutsche Forstmann. Die damals in
Deutschland
[* 5] herrschende
Furcht vor einem bevorstehenden
Mangel an
Brennholz steigerte er durch seine
Schriften in unbegründeter
Weise. Von seinen
Schriften sind
noch zu erwähnen: »Beiträge zur Erweiterung der
Forstwissenschaft« (Berl. 1780);
»Anleitung zur sichern Erziehung der einheimischen und fremden Holzarten« (3. Ausg., das. 1805, 2 Tle.);
»Versuch einer vollständigen Geschichte vorzüglicher Holzarten« (das. 1783-87, 2 Tle.).