Buchanan
(spr. böckännen), bei naturwissenschaftl.
Namen für F. H. Buchanan
, gest. 1829 als
Arzt in
Bengalen
(Fische).
[* 2]
Buchanan
3 Seiten, 2'973 Wörter, 19'896 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Buchanan
(spr. böckännen), bei naturwissenschaftl.
Namen für F. H. Buchanan
, gest. 1829 als
Arzt in
Bengalen
(Fische).
[* 2]
Buchanan
(spr. buckannen), 1)
George, engl. Gelehrter, geb. zu Killearne in der schottischen
Grafschaft
Stirling als Sprößling einer alten, aber verarmten
Familie, wurde nach dem frühzeitigen
Tod
seines
Vaters von seinem Oheim in seinem 14. Jahr nach
Paris
[* 3] geschickt, wo er schnelle Fortschritte machte; als jedoch jener
nach zwei
Jahren ebenfalls starb, sah sich Buchanan
genötigt, nach seinem Vaterland zurückzukehren. Er widmete sich 1524 zu
St.
Andrews philosophischen
Studien und ging im folgenden
Sommer wieder nach
Paris, wo er sich den
Ideen der
Reformation zuwandte, ward 1526 an dem
Kollegium St.
Barbara in
Paris
Lehrer der
Grammatik und bald nachher
Lehrer des jungen schottischen
Grafen Cassilis, mit welchem er 1534 nach
Schottland zurückkehrte.
Hier ernannte ihn
Jakob V. zum
Erzieher seines natürlichen
Sohns, des
Grafen von
Murray. Buchanan
schrieb ein satirisches
Gedicht gegen die
Franziskaner unter dem
Titel:
»Somnium« und später auf des
Königs Befehl ein noch heftigeres, seinen berüchtigten
»Franciscanus«
(Bas. 1564), wegen dessen er 1539 vom
Kardinal
Beton,
Erzbischof von St.
Andrews, der Ketzerei angeklagt und eingekerkert
wurde. Buchanan
entkam zwar nach
England, fand aber auch hier keine Sicherheit und wandte sich daher wieder
nach
Paris und, als der
Kardinal
Beton als
Legat dahin gekommen war, nach
Bordeaux,
[* 4] wo er drei Jahre lehrte, ohne sehr beunruhigt
zu werden. In dieser Zeit schrieb er seine zwei lateinischen
Tragödien: »Jephtes« (Par. 1854; engl.
von Tais, Lond. 1750) und »Baptistes«
(das. 1578, Frankf. 1579; neuerdings mit dem vorigen zusammen hrsg.
von Gibbs, Lond. 1870) und übersetzte die
»Medea« und die »Alkeste« des
Euripides.
Nachdem er 1543 durch die Pest von Bordeaux vertrieben worden, unterrichtete er einige Zeit den später so berühmt gewordenen Verfasser der »Essais«, Michel de Montaigne, und ging 1544 wieder nach Paris, wo er in dem Kollegium des Kardinals Le Moine [* 5] lehrte, bis er vom König Johann III. von Portugal [* 6] an die neuerrichtete Universität zu Coimbra berufen wurde (1547). Seine freisinnigen Ansichten zogen ihm auch hier sofort die Verfolgung des Klerus zu; er schmachtete lange in dem Kerker der Inquisition und wurde endlich in ein Kloster gesteckt, wo er seine berühmte lateinische Übersetzung der Psalmen (»Paraphrasis psalmorum Davidis poetica«, Antwerp. 1567, Bas. 1721; in neuester Zeit hrsg. von Longman) begann.
Nach seiner Freilassung (1551) reiste er ohne Erlaubnis des Königs, der ihn in Portugal zu behalten wünschte, nach England, verließ es aber wegen der Unruhen während der Minderjährigkeit Eduards VI. bald wieder (1553) und ging nach Frankreich. Er bekleidete fünf Jahre lang die Stelle eines Gouverneurs bei dem Sohn des Marschalls v. Brissac. Während dieser Zeit beschäftigte er sich viel mit theologischen Studien und begann die Ausarbeitung seines großen Lehrgedichts über die Weltkugel (»De sphaera«). Nach mehr als 20jähriger Abwesenheit ¶
kehrte er 1560 in sein Vaterland zurück, wo er die religiösen Verhältnisse so sehr verändert fand, daß er offen zum
Protestantismus übertreten konnte. 1565 reiste er abermals nach Frankreich, und 1566 berief ihn die Königin Maria Stuart als
Leiter ihrer Studien nach Schottland. In dieser einflußreichen Stellung machte sich Buchanan
um die Verbesserung
der schottischen Hochschulen verdient und wurde zum Vorstand der Universität St. Andrews ernannt. Beim Ausbruch des Aufruhrs gegen
die Königin schlug er sich zur Partei seines ehemaligen Zöglings, des Grafen von Murray, Regenten von Schottland, und erlaubte
sich sogar in dem Werk »De Maria Scotorum regina« (ohne Ort und Jahr, wahrscheinlich 1572) einen schonungslosen
Angriff auf den Charakter und den Wandel der gefangenen Königin, seiner Wohlthäterin.
Der geheime Staatsrat von Schottland übertrug Buchanan
darauf die Stelle eines Erziehers des Prinzen Jakob, der unter Buchanans
Leitung
jene Schulgelehrsamkeit erlangte, auf die er so stolz war. Auch nach der Ermordung seines Beschützers
Murray (1570) blieb er in der Gunst der herrschenden Partei und gewann auch die der Königin Elisabeth, die ihm eine Jahrespension
von 100 Pfd. Sterl. aussetzte. Sein berühmtes Werk »De jure regni apud Scotos« (Edinb. 1579),
das er seinem Zögling widmete,
hat ihm einen ausgezeichneten Platz unter den mutigsten Verteidigern der Volksrechte verschafft. Im J. 1582 erschien
zu Edinburg
[* 8] sein treffliches Geschichtswerk »Rerum scoticarum historia«,
in 20 Büchern (engl., Lond. 1690 und von Will. Bond, das. 1722, 2 Bde.), das
mit Fergus, dem ersten König von Schottland, beginnt (330 v. Chr.) und bis 1553 reicht. Unter Jakobs I. Regierung
bekleidete Buchanan
mehrere Ehrenstellen am schottischen Hof,
[* 9] zuletzt die eines Direktors der königlichen Kanzlei und Geheimsiegelbewahrers;
in den letzten Jahren lebte er vom Hof zurückgezogen. Er starb zu Edinburg in größter Dürftigkeit.
Als Gelehrter gehört Buchanan
zu den geistreichsten und gelehrtesten Männern seiner Zeit und zu den
Zierden Schottlands; als lateinischem Dichter gebührt ihm unter den neuern ein Platz in der ersten Reihe; sein Charakter ward
durch Leidenschaftlichkeit geschädigt. Seine Autobiographie erschien zu Frankfurt
[* 10] a. M. 1608, seine »Poemata et tragoediae«
gesammelt 1609. Zu erwähnen ist noch sein »De prosodia libellus« (Edinb. 1600). Seine sämtlichen Schriften gaben Thom.
Ruddiman (Edinb. 1715, 2 Bde.) und
Pet. Burmann (Leid. 1725, 2 Bde.) heraus.
Vgl. Irving, Memoirs of the life and writings of George Buchanan (Edinb. 1807, 2. Aufl. 1817).
2) Claudius, Beförderer der Mission in Indien, war 1766 in der Nähe von Glasgow [* 11] geboren und ging 1796 als Kaplan der Ostindischen Kompanie nach Kalkutta. [* 12] Hier gründete er ein Kollegium zur Kenntnis der orientalischen Litteratur, verfaßte eine »Denkschrift über die Nützlichkeit einer kirchlichen Verfassung für das britische Indien« und übersetzte das Neue Testament ins Persische und Hindostanische. Im J. 1808 kehrte er nach England zurück. Seine rastlosen Bemühungen erwirkten die Parlamentsakte von 1813, welche den Grund zu einer kirchlichen Verfassung und Ordnung in Indien legte. Seine »Christian researches in India« wurden herausgegeben von Foy (Lond. 1858). Buchanan starb
3) James, 15. Präsident der Vereinigten Staaten [* 13] von Nordamerika, [* 14] geb. zu Stony Batter in Pennsylvanien, Sohn eines Irländers, kam im Alter von 14 Jahren auf das Dickinson College zu Carlisle in der Grafschaft Cumberland, wo er seine Studien vollendete, um sich der juristischen Laufbahn zu widmen, und erhielt 1812 eine Advokatur. Er gewann sehr bald einen geachteten Namen und wurde schon im Oktober 1814 in die Legislatur von Pennsylvanien gewählt. Als einer der kenntnisreichsten und gewandtesten Rechtsanwalte dieses Staats ward er 1820 Mitglied des Kongresses in Washington, [* 15] dem er, viermal wieder erwählt, bis zum angehörte. In diesem Jahr übertrug ihm Präsident Jackson eine Sendung nach Rußland, wo er den ersten Handelsvertrag zwischen diesem Reich und der Union abschloß. Er blieb darauf als bevollmächtigter Minister bis 1833 in Petersburg [* 16] und nahm nach seinem Rückkehr in die Heimat als Mitglied des Senats von 1834 ab thätigen Anteil an den Kämpfen im Kongreß. 1845 vom Präsidenten Polk zum Staatssekretär ernannt, verfaßte er beinahe alle Staatsschriften über die wichtigsten Tagesfragen, wie über die Annexion von Texas und Kalifornien, über den Krieg gegen Mexiko [* 17] und die Grenzstreitigkeiten mit England in Oregon.
Nach der Wahl des Whig-Präsidenten Taylor 1849 zog er sich ins Privatleben zurück. 1852 wurde er mit General Caß in Baltimore [* 18] zur Präsidentschaft vorgeschlagen. Die Wahl fiel jedoch auf Pierce, und dieser ernannte Buchanan im April 1853 zum Gesandten in London. [* 19] Kaum wieder in Amerika [* 20] angelangt (April 1856), wurde er von der Sklavenhalterpartei des Südens als Kandidat für den Präsidentenstuhl aufgestellt und, obgleich erst nach hartem Kampf, mit 163 gegen 125 Stimmen zum Präsidenten gewählt. Buchanan stellte sich entschieden auf die Seite der Sklavenhalterpartei, die er in der Kansasfrage begünstigte, und ließ es geschehen, daß die Führer derselben, die er teilweise zu Ministern ernannt hatte, seit der Wahl Lincolns (Dezember 1860) den Abfall der Südstaaten und die Entwaffnung des Nordens vorbereiteten, wenn er auch sich selbst der Sezession nicht anschloß. Als er zurücktrat, hinterließ er Lincoln als Erbe den alsbald mit heftiger Wut ausbrechenden Bürgerkrieg. Buchanan zog sich nach Wheatland zurück und starb daselbst.
Vgl. Curtis, Life of James Buchanan (New York 1883, 2 Bde.).
4) Robert, engl. Dichter, geb. studierte auf der Universität zu Glasgow und begann seine dichterische Laufbahn 1863 mit der Liedersammlung »Undertones« (3. Aufl. 1870),
der er die »Idyls and legends of Inverburn« (1865) und die »London poems« (1866) folgen ließ. In demselben Jahr veröffentlichte er poetische Übertragungen aus dem Skandinavischen unter dem Titel: »Ballad stories of the affections« (neue Ausg. 1869). Später folgten an lyrischen, epischen und dramatischen Erzeugnissen: »Wayside poesies« (1867, neue Ausg. 1870);
»North coast, and other poems« (1867);
»The book of Orm, the Celt« [* 21] (1870) und das durch den deutsch-französischen Krieg hervorgerufene »Drama of kings« (1871),
dessen zweiter Teil auch selbständig unter dem Titel: »Napoleon fallen, a lyrical drama« 1871 in zwei Auflagen erschien (der 3. Teil führt die Bezeichnung: »The Teuton against Paris« und hat Bismarck zum Helden).
Treffliche Naturschilderungen und Erzählungen in Prosa finden sich in »The land of Lorne« (1871). Auch auf die Bühne ist Buchanan gedrungen mit der Tragödie »The witchfinder« und dem Lustspiel »A madcap prince« (1874),
aber mit geringem Erfolg. Als Kritiker trat Buchanan mit zwei Schriften hervor: »David Gray, and other essays« (1868) und »The fleshly school of poetry« (1872),
welch letztere ihn wegen seiner einseitigen ¶
Beurteilung Rossettis und Swinburnes in einen unerquicklichen Federkrieg verwickelte. Weitere Schriften von Buchanan sind: »St. Abe and his seven wives«, eine Satire auf das Mormonentum (1872);
mehrere Romane (z. B. »The shadow of the sword«, 1876; »Martyrdom of Madeline«, 1882, etc.);
»Balther the beautiful. A song of divine death« (1877);
»Ballads of life, love and humour« (1882) u. a. Seine »Poetical and prose works« erschienen 1874 in 5 Bänden.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
bei naturwissenschaftlichen Namen, bezeichnet F. H. Buchanan (spr. böckännen), Ichthyolog, gest. 1829 als Arzt in Bengalen.
(spr. böckännen), Sir Andrew, engl. Diplomat, geb. trat schon 1825 in den diplomat. Dienst, war 1841-44 Geschäftsträger in Florenz, [* 23] 1844-52 in Petersburg, 1852 Gesandter in der Schweiz, [* 24] seit 1853 in Kopenhagen [* 25] und nahm 1857 hervorragenden Anteil an der Lösung der Sundzollfrage (s. Sund). 1858 wurde er Gesandter in Madrid, [* 26] 1860 im Haag, [* 27] 1862 in Berlin, [* 28] 1864 in Petersburg und 1871 bis Jan. 1878 Botschafter in Wien. [* 29] Dann schied er aus dem Dienst, erhielt die Baronetswürde und starb auf Craigend-Castle bei Glasgow.
(spr. böckännen), George, schott. Dichter und Historiker, geb. im Febr. 1506 zu Killearn in der Grafschaft Stirling, ging 1520 zur Vollendung der Studien nach Paris, ließ sich aber aus Armut bei den franz. Truppen für Schottland anwerben. 1524 setzte er die Studien in St. Andrews fort und begleitete später seinen Lehrer John Major nach Paris, wo er sich als Docent der Grammatik am St. Barbarakolleg (seit 1526) mit der Reformation befreundete. 1534 kam er als Erzieher des jungen Grafen Cassilis nach Schottland zurück. Jakob V. ernannte ihn zum Hofmeister seines natürlichen Sohnes James, der als Abt von Kelso 1548 starb. Wegen zweier Gedichte gegen die Franziskaner («Somnium» und «Franciscanus») eingekerkert, entfloh er nach Paris, dann nach Bordeaux, wo er mehrere Jahre lebte, für die klassischen Aufführungen der Studenten die Trauerspiele «Jephthes» und «Baptistes» ¶
schrieb und Euripides' «Medea» und «Alkestis» ins Lateinische übertrug. Die Pest vertrieb ihn 1543 von da, dann war er einige Zeit Lehrer Montaignes; mit seinem Freunde Govea, Rektor der Universität Coimbra, begab er sich 1547 nach Portugal. Nach dessen Tode wurde er wegen seiner freisinnigen Ansichten ins Gefängnis geworfen; hier begann er eine metrische lat. Übersetzung des Psalters («Paraphrasis psalmorum Davidis», Straßb. 1566; Antw. 1567; Basel [* 31] 1721). 1551 in Freiheit gesetzt, ging er heimlich nach England, 1553 nach Frankreich (wo er als Erzieher des Timoléon de Brissac das Lehrgedicht «De Sphaera» begann) und 1560 nach Schottland, wo er offen zum Protestantismus übertrat. Er wurde Vorstand der Universität St. Andrews und erwarb sich um Verbesserung der schott. Hochschulen Verdienste.
Seine religiösen und polit. Grundsätze führten ihn der Partei des Regenten Graf Murray zu. Nach dem Sturze Maria Stuarts wurde er Lehrer Jakobs VI. 1571 oder 1572 griff in «De Maria Scotorum regina» (ohne Ort und Jahr) den Charakter der Konigin heftig an. Auch nach Murrays Tode blieb er in der Gunst der herrschenden Partei (und der Elisabeths, die ihm 100 Pfd. St. Pension aussetzte) und wurde Mitglied des Staatsrats und Siegelbewahrer; als aber Jakob persönlich die Regierung übernahm, mußte Buchanan sich zurückziehen. 1579 stellte ihn die Schrift «De jure regni apud Scotos» (Edinburgh) unter die mutigsten Verteidiger der Volksrechte (dagegen schrieb u. a. G. Mackenzie, «Jus regium, or Monarchy vindicated against Buchanan etc.», Lond. 1684). Die letzten Jahre widmete er der Ausarbeitung der «Rerum Scoticarum historia» (Edinb. 1582; englisch, Lond. 1690 u. 1722), die, durch treffliche Darstellung ausgezeichnet, Gründlichkeit der Forschung vermissen läßt. Er starb in großer Dürftigkeit.
Sein Charakter ist von seinen Feinden vielfach angegriffen worden; allerdings machte ihn Parteisucht oft leidenschaftlich und das Bewußtsein geistiger Überlegenheit schroff und rauh. Unter den neuern lat. Dichtern steht er in der ersten Reihe; für die gelungenste seiner poet. Arbeiten hält man das «Epithalamium» auf die Hochzeit Maria Stuarts mit Franz II. von Frankreich. B.s wenige polit. und satir. Schriften in schott. Mundart stehen hinter seinen lateinischen weit zurück. Seine Werke gaben Ruddiman (2 Bde., Edinb. 1715) und P. Burmann (2 Bde., Leid. 1725) heraus. -
Vgl. D. Irving, Memoirs of the life and writings of G. Buchanan (Edinb. 1807; 2. Aufl. 1817);
P. Hume Browne, G. Buchanan, humanist and reformer (ebd. 1890).
(spr. böckännen), James, 15. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, geb. zu Stony-Batter in Pennsylvanien, widmete sich seit 1812 der advokatorischen Thätigkeit. Er wurde 1814 in die Gesetzgebende Körperschaft seines Heimatsstaates und 1820 in den Kongreß gewählt, dem er 10 Jahre lang angehörte. 1831 wurde Buchanan vom Präsidenten Jackson nach Petersburg geschickt, wo er den ersten Handelsvertrag zwischen Rußland und den Vereinigten Staaten zu stande brachte; er blieb darauf bis 1833 als bevollmächtigter Minister in Petersburg und wurde nach seiner Rückkehr 1834 in den Senat der Vereinigten Staaten gewählt. 1845 vom Präsidenten Polk zum Staatssekretär ernannt, förderte er die Annexion von Texas, schloß aber mit England bezüglich der Oregongrenzfrage einen unvorteilhaften Vergleich.
Nach der Wahl des Whigpräsidenten Taylor 1849 zog er sich ins Privatleben zurück, bis er 1853 von Pierce zum Gesandten in London ernannt wurde. In dieser Stellung suchte er die Politik der Vereinigten Staaten bezüglich Centralamerikas und Cubas im Interesse der Sklavenhalter zu bestimmen; das Resultat dieser Bestrebungen war die im Okt. 1854 abgehaltene Ostender Konferenz (s. Cuba). Im April 1856 nach Amerika zurückgekehrt, wurde Buchanan im Sommer desselben Jahres durch Unterstützung der Sklavenhalterpartei zum Präsidenten gewählt. Er nahm die Führer der demokratischen Partei in den Südstaaten teilweise in sein Kabinett auf und machte seinen Einfluß geltend für die Aufnahme von Kansas in die Zahl der Sklavenstaaten. Nach der Wahl Lincolns (Dez. 1860) lehnte er es ab, seine gesetzliche Macht als Präsident zur Niederwerfung des Aufstandes der südl. Staaten zu gebrauchen. Er wurde allmählich bei allen Parteien unmöglich, sodaß er nach Ablauf [* 32] seines Amtes sich ganz von der Politik zurückzog. Er starb zu Wheatland in Pennsylvanien. -
Vgl. J. Horton, Life of J. Buchanan (Neuyork [* 33] 1856);
Curtis, Life of J. Buchanan (2 Bde., ebd. 1883).
(spr. böckännen), Robert Williams, engl. Dichter, geb. in Warwickshire, besuchte die High School und die Universität in Glasgow und trat 1863 mit Gedichten «Undertones» hervor (neue Ausg. 1870),
denen 1865 «Idyls and legends of Inverburn» und 1866 «London poems» folgten, welch letztere seinen Ruf begründeten. Der Deutsch-Französische Krieg begeisterte ihn zu dem dramat. Versuch «Napoleon fallen: a lyrical drama» (1871),
dessen Teil 3: «The Teutons against Paris», Bismarck zum Helden hat. 1872 kam die Tragödie «The witchfinder», 1874 das Lustspiel «A madcap prince» in London zur Aufführung. In einen unerfreulichen litterar. Streit verwickelten ihn «The fleshly school of poetry, and other phenomena of the day» (1872),
ein Angriff auf Rossetti und Swinburne (s. d.),
der ihm von seiten des letztern eine vernichtende Erwiderung in der Schrift «Under the microscope» zuzog. Ferner erschienen «The drama of kings» (1871),
die heitere poet. Satire auf das Mormonentum «St. Abe and his seven wives» (anonym, 1872),
«Master-spirits» (1873),
«Balder the beautiful: a song of devine death» (1877),
«Ballads of life, love and humour» (1882),
«The earthquake, or six days and a sabbath» (1885),
das Epos «The city of dream» (1888),
«Come, live with me and be my love, an English pastoral» (1892). Auf dem Gebiete des Romans wurde Buchanan schon mit «The shadow of the sword» (3 Bde., 1876) sehr bekannt. Hier folgten u. a.: «A child of nature» (1879),
«God and the Man» (1881),
«The matyrdom of Madeleine» (3 Bde., 1882),
«Annan water» (3 Bde., 1882),
«Love me for ever» (1883),
«The new Abelard» (3 Bde., 1884),
«Foxglove Manor» (3 Bde., 1884),
«Stormy waters» (3 Bde., 1885),
«The master of the mine» (2 Bde., 1885),
«Matt. A story of a Caravan» (1885),
«That winter night, Love's victory» (1886),
«The heir of Linne» (1888),
«The moment after: a tale of the unseen» (1890),
die Unsterblichkeit der Seele behandelnd, «The outcast» (1891). Außerordentliche Popularität gewann Buchanan als Dramatiker. Großen Erfolg hatten «Alone in London» (mit seiner Schwägerin Harnet Jay, 1885),
«A nine days' queen» und «Sophia» (1888),
ein Volksstück, das auf Fieldings «Tom ¶
Jones» fußt und mehrere hundert Mal hintereinander in London gespielt wurde. Ferner wurden zum Teil sehr populär: «Fascination, an improbable comedy» (1888, mit Harriet Jay),
«Joseph's sweetheart» (1888),
ein treffliches Bühnenstück, an Fieldings «Joseph Andrews» angelehnt, «Partners» (1888),
fünfaltiges Lustspiel nach A. Daudet, «A man's shadow» (1889),
nach Marys und Grisiers «Roger la Honte», «That Doctor Cupid» (1889),
«Miss Tomboy», nach J. Vanbrughs (s. d.) «The relapse». Das dramat. Gedicht «The bride of love» (1891) beruht auf «Amor und Psyche» (s. Apulejus). «The poetical works of R. Buchanan» erschienen (3 Bde., London) 1874 und 1884. Auch lieferte Buchanan viele Artikelserien über Zeitfragen in die Londoner Tagesblätter, z. B. 1890 in «The Daily Telegraph» [* 35] über «Is the marriage contract eternal?», ein Buch «A look round literature» (1887) und «The coming terror and other essays and letters» (1891), eine Sammlung geistreicher Studien über sociale und litterar. Tagesfragen.
Inhaltlicher Zusammenhang zu Artikeln, die im Schlüssel (Band 99) unter der gleichen Rubrik aufgeführt sind, maximal 200.
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Buchanan
Buchanan *, 5) Sir Andr.
Buchanan, 1) George
Buchanan, 2) Cl.
Buchanan, 3) James
Buchanan, 4) Robert
Buchanan*, 5) Sir Andr..
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
53.648 | Buchanan | "The moment after: | ||
53.648 | Buchanan | "Balder the beautiful: | ||
53.648 | Buchanan | J. Horton | Life of J. B. | (Neuyork 1856) |
53.648 | Buchanan | Curtis | Life of J. B. | (2 Bde., ebd. 1883) |
4.155 | Clan | Buchanan | History of the clans | (1775) |
58.932 | Hebriden | Buchanan | The Hebrid Isles | (Lond. 1883) |
14.490 | Schire | Buchanan | The Shiré Highlands | (Lond. 1885) |
8.262 | Hebriden | Buchanan | The Hebrid Isles | (Lond. 1882) |
53.648 | Buchanan | P. Hume Browne | G. B., humanist and reformer | (ebd. 1890) |
3.543 | Buchanan | Curtis | Life of James B. | (New York 1883, 2 Bde.) |
57.696 | Gehör | Buchanan | Physiologigal illustrations of the organ of hearing | (Lond. 1828) |
53.648 | Buchanan | D. Irving | Memoirs of the life and writings of G. B. | (Edinb. 1807; 2. Aufl. 1817) |
52.78 | Audubon | The life and adventures of J. J. A. | R. Buchanan | (2. Aufl., Neuyork und Lond. 1869) |
3.543 | Buchanan | Irving | Memoirs of the life and writings of George B. | (Edinb. 1807, 2. Aufl. 1817) |
14.620 | Schottland | Buchanan | Rerum scoticarum historiae libri XII | (hrsg. von Burmann, Leid. 1712) |
3.543 | Buchanan | "David Gray, and other essays" | (1868) | |
53.648 | Buchanan | "Ballads of life, love and humour" | (1882) | |
3.544 | Buchanan | "Ballads of life, love and humour" | (1882) | |
53.648 | Buchanan | "That winter night, Love's victory" | (1886) | |
3.543 | Buchanan | "North coast, and other poems" | (1867) | |
3.543 | Buchanan | "Wayside poesies" | (1867, neue Ausg. 1870) | |
53.648 | Buchanan | "The matyrdom of Madeleine" | (3 Bde., 1882) | |
53.648 | Buchanan | "God and the Man" | (1881) | |
53.648 | Buchanan | "The new Abelard" | (3 Bde., 1884) | |
3.543 | Buchanan | "The fleshly school of poetry" | (1872) | |
3.543 | Buchanan | "Idyls and legends of Inverburn" | (1865) | |
3.544 | Buchanan | "Balther the beautiful. A song of divine death" | (1877) | |
53.648 | Buchanan | "The earthquake, or six days and a sabbath" | (1885) | |
53.649 | Buchanan | "Fascination, an improbable comedy" | (1888, mit Harriet Jay) | |
3.543 | Buchanan | "Ballad stories of the affections" | (neue Ausg. 1869) |
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