Brunet
de
Presle (spr. brüna d' prähl),
Charles
Marie
Wladimir, franz.
Hellenist, geb. zu
Paris,
[* 2] widmete sich
dem
Studium der
alten
Sprachen, machte dann aber besonders
das
Neugriechische zum Gegenstand seiner Forschung und
veröffentlichte bereits 1828 in dieser
Sprache
[* 3] eine Übersetzung der
»Maximes« von
Larochefoucauld. Seine
Schrift
»Recherches
sur les établissements des
Grecs en Sicile« (gedruckt 1845) verschaffte ihm 1842 von der
Akademie der
Inschriften einen
Preis,
sein
»Examen critique de la succession des dynasties égyptiennes« (1850) eine ehrenvolle Erwähnung.
Nach dem
Tod
Letronnes erhielt Brunet
de Presle
den Auftrag, die von diesem
Gelehrten vorbereitete Herausgabe der griechischen
Papyrusrollen aus
Ägypten
[* 4] mit E.
Egger zu vollenden; sie erschienen 1865 unter dem
Titel: »Les
Papyrus grecs du musée du
Louvre
et de la bibliothèque impériale«, mit einem
Atlas
[* 5] von 52 faksimilierten Blättern. Das
Studium dieser
Rollen
[* 6] und die
Entdeckungen
Mariettes in
Memphis veranlaßten ihn zu dem
»Mémoire sur le
Sérapéum de
Memphis«, das in den
»Mémoires
des savants étrangers« (Bd. 2) der
Akademie der
Inschriften abgedruckt ist. Im J. 1852 wurde er Mitglied des genannten
Instituts
und nach dem
Tod
Hases (1864)
Professor des
Neugriechischen an der
Schule der orientalischen
Sprachen. Er starb in
Paris.