Brumata
-Leim
,
eine von dem
Lehrer
Becker in Jüterbogk angegebene klebrige
Masse, welche man zum
Fangen der den Obstbäumen
schädlichen
Insekten,
[* 2] namentlich des
Blatträubers
(Fidonia defoliaria
L.) und des Frostspanners
(Acidalia
brumata
), anwendet. Man umwickelt die
Stämme mit einem anliegenden oder besser unten abstehenden Papierring und bestreicht
diesen mit dem in welchem sich die
Schmetterlinge
[* 3] festsetzen. Man legt den Brumata
-Leim
Mitte, spätestens Ende
Oktober an, weil dann
gewöhnlich die
Schmetterlinge erscheinen, von denen die Weibchen nicht fliegen können, sondern die Zweigspitzen
kriechend zu erreichen suchen, um dort ihre
Eier
[* 4] abzulegen, aus denen im Frühjahr die so schädlichen
Raupen auskriechen.
In
Forsten hat
man in ähnlicher
Weise durch Teerringe den Verwüstungen der großen
Kiefernraupe vorzubeugen gesucht, doch trocknet
der
Teer zu schnell aus und muß alle 6-8
Tage neu aufgestrichen werden. Zu
Darstellung eines guten
Raupenleims
werden 2,5 kg
Rüböl und 0,5 kg Schweinefett bis aus zwei Drittel der
Masse eingekocht und unter beständigem Umrühren mit
0,5 kg dickem
Terpentin und 0,5 kg vorher mit dem
Terpentin zusammengeschmolzenem
Kolophonium versetzt. Die
Masse muß sich
nach dem Erkalten, ohne abzufließen, aufpinseln lassen und hält sich an 4
Monate klebrig. Auch ein wiederholter
Anstrich
von
Stamm und Hauptästen mit einer Mischung von 1 kg
Alaun
[* 5] und 2 kg
Soda in 15
Lit.
Wasser hat die
Insekten von Obstbäumen erfahrungsmäßig
fern gehalten, auch die
Apfelbäume von der
Blutlaus befreit.