Bruchsteine
,
alle
Arten von
Steinen, welche in größern Gebirgslagern gefunden, hier in kleinern
Stücken gebrochen
und darauf ohne eine weitere Bearbeitung als diejenige mit dem Maurerhammer vermauert werden. Die Anforderungen,
die man an gute Bruchsteine
stellt, sind: mittlere und gleichmäßige
Härte, hinlängliche
Festigkeit
[* 2] gegen
Schub,
Druck und
Stöße.
Geschichtete, schieferige, blätterige
Steine tragen auf ihrem
Lager
[* 3] (normal zur
Schichtung) die größte
Last und dürfen daher
nur auf das
Lager gelegt vermauert werden.
Bei massivem oder ungeschichtetem
Stein ist die
Lage gleichgültig. Dauer unter
Wasser, bei
Frost sowie bei
Witterungswechsel ist ein Haupterfordernis der Bruchsteine.
Die
Mauern, die man aus Bruchsteinen
ausführt, teilt
man in wilde, regelmäßige
und Kyklopenmauern (s. Tafel
»Baukunst
[* 4] IV«,
[* 5] Fig. 1-5). Bei den erstern nimmt man keine Rücksicht auf horizontale
Fugenschichten, sondern vermauert die
Steine so übereinander, wie sie aus dem
Bruch kommen. Bei der zweiten
Art von
Mauerwerk gehen in nicht zu großen Höhenabständen nach der
Länge der
Mauern regelmäßige Lagerfugen hindurch, weshalb
die
Steine, welche diese Lagerfugen bilden, zuvor etwas bearbeitet werden müssen. Unter Kyklopenmauer versteht
man in der
Regel eine
Mauer von sehr großen, unregelmäßig vieleckigen Bruchsteinen.
Außer diesen
Arten ist noch
die Polygonmauer zu
¶
mehr
erwähnen, bei welcher die Steine aus regelmäßigen vieleckigen Steinprismen, z. B. aus Basaltsäulen, bestehen.