Bredahl
,
Christian Hvid, dän. Dichter, geb. 1784, war ein Mitschüler
Ingemanns auf dem
Gymnasium zu Slagelae, bezog 1801 die
Universität, wandte sich aber später aus
Liebe
zum Naturleben der
Landwirtschaft zu und zog sich 1824 auf einen kleinen Landbesitz in der Gegend von
Sorö zurück, wo er
von seiner
Hände
Arbeit in Dürftigkeit bis an sein Ende lebte. Er starb 1860. Bredahl
war bereits 35 Jahre alt, als er sein
erstes Werk, einen
Band
[* 2] »Dramatiske Scener« (1819), veröffentlichte, dem dann im
Laufe von 14
Jahren fünf weitere
Bände desselben
Inhalts folgten.
Dieselben sind von einer edlen und erhabenen Lebensanschauung erfüllt und durch Formvollendung ausgezeichnet, wurden aber
als im Widerstreit stehend mit der
Richtung der Zeit von den Zeitgenossen des Dichters nur wenig beachtet.
Außerdem gab Bredahl
einzelne polemische
Schriften heraus, die teils gegen die dänische
Romantik
(Öhlenschläger und seine
Schule),
teils gegen den damaligen
Realismus
(Frau Gyllembourgs »Alltagsgeschichten«) gerichtet waren. Bredahl
gehört
mehr der
Aufklärung des 18. Jahrh. an als der Geistesrichtung des 19. Jahrh.
Er ist
Deist, schwärmt wie
Rousseau für den Naturzustand und betrachtet mit finstern
Blicken den Einfluß
der
Kultur auf den
Menschen. Er züchtigt in seinen »Dramatischen
Szenen« den
Hochmut des
Adels, die Tyrannei, den Geldgeiz und
die Priesterherrschaft; seine
Diktion ist stark von
Shakespeare beeinflußt. Eine neue
Ausgabe seiner »Dramatiske Scener« besorgte
Liebenberg (Kopenh. 1855, 3 Bde.).