Brauneisen
stein,
s. Brauneisenerz.
Brauneisenstein
260 Wörter, 2'107 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Brauneisenstein,
s. Brauneisenerz.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Brauneisenstein,
Brauneisenerz oder Limonit, eins der wichtigsten Eisenerze, findet sich vorzüglich in
kugeligen, traubigen, nierenförmigen und stalaktitischen Massen, oft mit spiegelglatter, halbkugeliger Oberfläche (brauner Glaskopf),
kommt aber auch dicht und erdig vor. Seiner chem. Zusammensetzung nach besteht Brauneisen
stein aus
85,6 Eisenoxyd und 14,4 Wasser, entsprechend dem Eisenhydroxyd (Fe2)2O3[OH]6, enthält aber häufig Beimengungen
von Thon, Kieselsäure u. s. w. Sein spec.
Gewicht ist 3,4 bis 4,4, die Härte 4,5 bis 5,5. Er ist nelkenbraun bis schwärzlichbraun, auch gelblichbraun
bis ockergelb, hat einen gelblichbraunen bis ockergelben Strich, unvollkommen metallischen Glanz, schmilzt vor dem Lötrohre
an den Kanten unter Funkensprühen in der innern Flamme
[* 2] und wird magnetisch. Man unterscheidet folgende Abarten: a. Brauner Glaskopf
(faseriges Brauneisenerz), kugelige, traubige Massen von faseriger Zusammensetzung, glatter, halbkugeliger
Oberfläche und dunkelnelkenbrauner Farbe, bisweilen bunt angelaufen. Er giebt ein reiches, leichtflüssiges Roheisen, das
namentlich zur Stabeisenbereitung sehr brauchbar ist. brauneisen
stein Dichter Brauneisenstein
, dicht, derb
und eingesprengt, bräunlichschwarz, rötlich- und gelblichbraun, wenig glänzend, c. Ockeriger Brauneisenstein
(brauner
Eisenocker), grob- und feinerdig, abfärbend, bräunlich- bis ockergelb, matt. d. Thoniger Brauneisenstein
, mit Thon
verunreinigt.
Die verschiedenen Abarten des Brauneisenstein
finden sich meist gemeinschaftlich und sind sehr verbreitet in den verschiedensten
Gebirgsformationen, wo sie Lager,
[* 3] Nester und Gangmassen bilden; Lager kommen namentlich im Gebiete der krystallinischen Schiefer-,
der Silur- und Devonformation sowie der Tertiärformation
[* 4] vor. Ihre Bildung geschieht noch fortwährend
durch Zersetzung verschiedener eisenhaltiger Mineralien
[* 5] und mittels Absatz aus Wasser, infolgedessen sie auch als Überzüge,
Ausfüllungen u. s. w. erscheinen. Sämtliche Varietäten liefern ein geschätztes Material zur
Eisengewinnung, der ockerige
auch zur Darstellung von gelber und, nach vorheriger Glühung, von roter Farbe.